Reisebericht Panorama-Route


Montag, 07.05.2018

 

Auf Grund unserer bisher stets sehr guten Erfahrungen mit den Holländern, hatten wir uns für unsere Südafrika-Reise wieder für KLM entschieden. Wir machten uns auf den Weg zum Nürnberger Flughafen, um den frühen Zubringerflug um 06:00 Uhr nach Amsterdam zu nehmen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol spazierten wir gemütlich zum Abfluggate des Fluges KL591 nach Johannesburg. Neu war hier, dass man an der Passkontrolle inzwischen Automaten aufgestellt hatte, in die man als EU-Bürger seinen Reisepass hineinhält, wodurch sich die Durchgangssperre öffnet. Das beschleunigt das Passieren dieser Stelle ungemein. Alles verlief glatt und wir nutzten noch ein letztes Mal das kostenlose und überall verfügbare WLAN des modernen und schönen Airports.

Der Flug war normal, es rüttelte wie fast immer genau während des Essens ein wenig, die Mahlzeiten wie üblich bei KLM okay und die Blicke unterwegs auf die Sahara und den immergrünen Regenwald des Kongo spektakulär. Hier oben werden wir immer ganz ehrfürchtig ob der Schönheit und Vielfältigkeit unseres Planeten. Der Anflug auf Johannesburg bot lange Zeit einen tollen Ausblick auf die bei Nacht beleuchtete riesige Stadt, da wir diese offenbar im Westen und Süden umflogen, um auf dem östlich liegenden internationalen Flughafen O.R. Tambo zu landen. Unsere Koffer und die zusätzlich mitgenommene Tasche voller gut erhaltener Kleidung die wir unterwegs verschenken wollten, kamen spät vom Band, aber sie kamen. Jetzt begann die Suche nach einem Geldautomaten. Im Innenbereich gab es einen, der aber unsere Kreditkarten nicht nehmen wollte. Da es auch anderen so ging, machten wir uns auf den Weg in den öffentlichen Bereich. Um diese Zeit, es war jetzt bereit kurz nach 22:00 Uhr, war hier nicht mehr viel los, so dass wir uns ohne ständig angesprochen zu werden an einem weiteren Automaten anstellten. Doch auch dieser wollte uns keine südafrikanischen Rand (ZAR) ausspucken, worauf wir dem Tipp einer Schalterbeamtin folgend ein Stück weiter gingen, wo etwa sechs Automaten nebeneinanderstanden und auch ein Security davorstand. Hier konnten wir in Ruhe unser Geld abheben.

Danach machten wir uns auf den Weg aus dem Gebäude und in Richtung des Busparkplatzes. Dazu mussten wir die Straße überqueren und durch eine Ladenpassage laufen. Dort entdeckten wir auch schon das AVIS Office. Dort würden wir am nächsten Morgen unser Auto entgegennehmen. Wenige Meter danach kamen wir zum Busparkplatz, wo schon ein Kleinbus unseres Hotels Southern Sun wartete. Der fährt alle 15 Minuten in beide Richtungen, ein toller kostenloser Service. Im Hotel angekommen checkten wir ein und gingen nach Bezug des Zimmers noch in die schöne Bar. Dort genehmigten wir uns unser erstes frisch gezapftes Castle Lager, das vielleicht bekannteste südafrikanische Bier. Köstlich! Wir waren in Südafrika angekommen und darauf stießen wir an. Im großen und superbequemen Bett schliefen wir danach wie die Engel.

Exkurs Johannesburg: Auch wenn wir Johannesburg nicht selbst besichtigten, hier ein paar Infos. Mit etwa 4,5 Mio. Einwohnern ist die Hauptstadt der Provinz Gauteng die größte Metropolregion im gesamten südlichen Afrika. Die Hauptstadt Südafrikas ist das etwa 50km nördlich gelegene Pretoria. Die Stadt liegt auf dem südafrikanischen Zentralplateau, dem sogenannten Highveld, auf durchschnittlich 1750m über dem Meer. Johannesburg ist eine der größten Städte weltweit, die nicht entweder am Meer, einem bedeutenden Fluss oder anderem Gewässer liegt. Die Stadt hat ein großes Kriminalitätsproblem. Die Rate sei zwar durch gesteigerte Überwachungsmaßnahmen nach unten gegangen, doch als Reaktion darauf verübt die organisierte Kriminalität jetzt Gruppenüberfälle mit bis zu 20 Personen. Auch komplette Autoentführungen werden berichtet. Die dafür von den Räubern bevorzugt genutzten Plätze werden sogar mit Verkehrsschildern mit der Aufschrift „Highjacking Hot Spot“ gekennzeichnet. Da die Stadt nach unserer Ansicht zudem deutlich zu wenig Sehenswertes zu bieten hat, konnten wir auf den Besuch locker verzichten.


Dienstag, 08.05.2018

 

 

Das Frühstück im Southern Sun war hervorragend (englisch) und das Personal sehr freundlich. Nachdem wir ausgecheckt hatten, nahmen wir wieder den Shuttle Bus zurück zum Flughafengebäude. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten. Zudem wussten wir ja schon wo das AVIS Office war und standen schon kurze Zeit später am Schalter. Schnell bekamen wir den Vertrag, unseren Autoschlüssel und ein Genehmigungsschreiben für die Einreise nach Swaziland und konnten direkt aus dem Büro hinaus in das danebenliegende Parkhaus laufen. Schnell fanden wir unseren Wagen, wie gebucht einen Nissan X-Trail, und beluden ihn. Kurz bevor wir losfahren wollten, machten uns ein AVIS Mitarbeiter darauf aufmerksam, dass ein Bremslicht nicht funktionierte. Also zurück zum Schalter, wo uns sehr schnell und unkompliziert ein anderer Nissan gegeben wurde. Der war jetzt sogar weiß, was uns im Gegensatz zum ersten Wagen in grau deutlich besser gefiel. Das Gepäck umgeräumt, den Wagen richtig eingestellt und endlich konnte es losgehen.

Als wir aus dem Parkhaus hinausfuhren mussten wir etwas aufpassen, um die richtige Straße zu wählen. Das war aber nicht allzu schwer, da die Beschilderung sehr gut war. Will man die Stadt Richtung Osten verlassen, wählt man die Richtung Boksberg, gleich nach der Ausfahrt aus dem Parkhaus nach rechts.

So fuhren wir also über die Autobahn R21 nach Süden, um schon bald auf die N12 nach Osten abzufahren. Wir waren ganz froh, dass der Flughafen östlich Johannesburgs liegt und wir gar nicht erst durch die Stadt fahren mussten. Besichtigen wollten wir Johannesburg wie im Exkurs beschrieben ohnehin nicht. Aber selbst weit stadtauswärts, wo eigentlich gar keine Stadt mehr erkennbar war, kamen wir an einem der Straßenschilder mit der Aufschrift „Highjacking Hot Spot“ vorbei. Eigentlich grotesk, dass es immer wieder Fälle von Fahrzeugentführungen gibt und dagegen sogar Warnschilder aufgestellt werden. Als wenn die im Fall der Fälle was nutzen würden. Gut, eines drücken die Schilder schon aus; an diesen Stellen sollte man tunlichst nicht anhalten. Selbst in unserem Reiseführer von „Reise Knowhow“ steht geschrieben, sollte man während der Fahrt abgedrängt und zum Anhalten gezwungen werden, den 1. Gang einlegen und wieder losfahren sobald die Räuber aus ihrem Auto aussteigen. Danke für den tollen Tipp! Wie auch immer, das alles passiert wohl angesichts der Touristenmassen die Südafrika besuchen recht selten und wir können vorwegnehmen, dass wir die allgemeinen Sicherheitsregeln beachtend auf der gesamten Reise keinerlei Probleme oder prekäre Situationen erlebten.

Unsere Fahrt ging durch abwechselnde Landschaften bis zum Ende der N12 und dort weiter auf der N4, hinein in die Provinz Mpumalanga. Bei der Ortschaft eNtokozweni zweigten wir auf die R36 nördlich Richtung Lydenburg (Mashishing) ab. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck vom Leben in südafrikanischen Städtchen. Es wuselten viele Menschen herum und entlang der Straßen waren überall Läden und kleine Buden. In solchen größeren Ortschaften gilt die Regel: Immer alle Fenster und Türen geschlossen halten. Es soll vorkommen, dass durch die geöffneten Fenster gegriffen oder Türen aufgerissen werden, um alles lose Herumliegende aus dem Auto zu stehlen. Bei laufender Klimaanlage sind die Fenster in der Regel ohnehin geschlossen und die Leihwagen sind so eingestellt, dass sich die Türen nach dem Anfahren selbst schließen. Mitten im Ort bogen wir auf die R37 Richtung Osten ab. Hier beginnt die berühmte Panorama Route, eine der schönsten Panoramastraßen Südafrikas. Sie war der Grund für uns bereits in Johannesburg ein Auto zu übernehmen und nicht per Zubringerflug nach Phalaborwa am Eingang des Kruger Nationalparks zu reisen.

 

Wir fuhren kurz nach Lydenburg über den Long Tom Pass auf 2150m über NN und passierten auch die Long Tom Kanone, die im Burenkrieg von 1899 bis 1902 verwendet wurde. In die wunderschönen Ausblicke von der Straße vertieft, kann man die Ausfahrt zur Kanone leicht verpassen. So ist es uns passiert und wir drehten kurz danach um. Ehrlich gesagt ist die Kanone nichts Besonderes, aber einen ganz kurzen Stopp Wert, da der Blick auf die schöne Landschaft durchaus lohnt. Hier sahen wir auch erstmals die an jeder größeren und kleineren Sehenswürdigkeit vorhandenen Stände, an denen jede Art von Souvenirs verkauft werden. Sowohl hier als auch später waren die Verkäufer jedoch angenehm unaufdringlich und akzeptierten auch ein Nein.

Nachdem wir wieder über 1000 Höhenmeter ins Tal gefahren waren, erreichten wir unser heutiges Ziel, das Städtchen Sabie. Nach Bezug unseres Zimmers im Sabie Retreats Guest House gingen wir erst einmal einkaufen. Der große Spar Supermarkt war gleich um die Ecke. Beim Parken kam auch schon der erste der selbsternannten Parkwächter, man erkennt sie an den orangenen oder gelben Warnwesten, auf uns zu und bot an auf unser Auto aufzupassen. Die sind mit 5 ZAR zufrieden und wir denken das sollte einem das immer Wert sein. Uns ist es lieber die Menschen verdienen sich so ihr Einkommen, anstatt Leute auszurauben.

Anschließend fuhren wir an den Nordrand des Ortes, wo die Sabie Falls liegen. Hier passierten wir am Eingang zum beschilderten Parkplatz ein Häuschen und zahlten unseren Eintritt. Somit begann die große Reihe der Abzocke, denn im weiteren Verlauf an der Panorama Route entlang wurde an jeder noch so kleinen Sehenswürdigkeit Eintritt verlangt. Es wird immer darauf hingewiesen eine Quittung zu verlangen. Somit wollen die Behörden verhindern, dass die Parkwächter in die eigene Tasche wirtschaften. Die Falls selbst waren ganz nett, nicht mehr und nicht weniger. So waren wir schon bald wieder auf dem Weg zu den Lone Creek Falls. Dazu fuhren wir wieder ein kleines Stück zurück Richtung Sabie und dann rechts der Beschilderung folgend auf die Old Lydenburg Road. An dieser Straße mehrten sich zunehmend die riesigen Schlaglöcher und man musste vorsichtiger fahren. Dies auch, da eine ganz Menge Menschen unterwegs waren, die meisten in Arbeitermontur. Sie kamen oder gingen zum etwas außerhalb von Sabie gelegenen Holzwerk, dem größten Arbeitgeber in dieser Gegend. Die Holzindustrie ist hier der Hauptwirtschaftszweig. Am Holzwerk vorbei erreichten wir die Zufahrt zu den Lone Creek Falls und zahlten auch hier wieder den fälligen Obolus. Es begann schon langsam zu dämmern, so dass wir uns ein wenig beeilen mussten den schön angelegten Rundweg am Wasserfall entlang zu gehen. Der Weg hat sich sehr gelohnt, denn der Lone Creek Fall stürzt über ca. 70m in einen natürlichen Pool, der auf einer kleinen Brücke überquert wird. Wir kamen dadurch sehr nahe an den sehenswerten Wasserfall heran. Die nahegelegenen Horseshoe Falls und die Bridalveil Falls ließen wir aus. Lt. unserer im Rahmen der Reiseplanung gemachten Recherchen verpassten wir dabei aber nicht viel.

Jetzt war es auf Grund der hereinbrechenden Dunkelheit endgültig Zeit zurück nach Sabie zu fahren. Auf einem Feld entdeckten wir noch einige schön Ibisse, die wir aber nicht mehr in schönem Licht fotografieren konnten. Bevor wir in die Unterkunft fuhren, reservierten wir noch einen Tisch im nur wenige Schritte von der Unterkunft entfernten Restaurant „The Wild Fig Tree“, wo wir nach einer Pause und Dusche zu Abend essen wollten. Die Reservierung war zu dieser Jahreszeit in der Nebensaison nicht notwendig, in der Hauptsaison jedoch sinnvoll. Das Restaurant ist sehr schön und urig eingerichtet und wir genossen ein fantastisches Abendessen aus Kudu, Impala und anderen Köstlichkeiten. Ein schöner erster Reisetag fand damit sein Ende.


Mittwoch, 09.05.2018

 

Heute wollten wir uns den Hauptteil der Panorama Route mit diversen Sehenswürdigkeiten und tollen Landschaften anschauen. Wir verließen Sabie nach Norden und zweigten schon nach etwa 10km rechts ab zu den Mac Mac Pools. Die Ausfahrt ist beschildert. Auf einem kleinen Feldweg fuhren wir rund um ein Tal, an dessen Gegenhang wir schon die Pools sehen konnten. Selbstverständlich stand auch hier ein Kassenhäuschen und wir zahlten den Eintritt. Wir waren zu dieser frühen Tageszeit noch die einzigen Besucher, so dass wir uns die Mac Mac Pools in Ruhe ansehen konnten. Vorbei an einigen Picknicktischen unter den Bäumen kommt man ans Wasser. Im Sommer ist hier mit Sicherheit viel los und es ist ein idealer Platz für Familien, um einen ganzen Tag dort zu verbringen. In den Pools kann nämlich auch gebadet werden, was für uns zu dieser Jahreszeit kurz vor Winterbeginn und aus Zeitgründen nicht in Frage kam. Der Mac Mac River fließt an dieser Stelle über mehrere Kaskaden und kleine Wasserfälle bergab und bildet dabei schöne Pools. Einen kurzen Zwischenstopp ist es wert.

Zurück auf der Hauptstraße folgten nur 2km weiter die Mac Mac Falls. Direkt an der Straße ist die Einfahrt zum Schotterparkplatz und der nächste Eintritt wurde fällig. Hier waren wieder unzählige Verkaufsstände und Hütten aufgebaut, in denen die Einheimischen gerade dabei waren ihre Ware zu platzieren. Doch auch hier keine Spur von aufdringlichem Verkaufsgehabe. Vorbei an den Hütten führt ein kleiner Pfad zum Aussichtspunkt auf den Wasserfall. Der Mac Mac River stürzt hier aus einer weiten Ebene etwa 65m in die Tiefe und fließt dann in einem bewaldeten Canyon weiter. Die Lichtverhältnisse zum Fotografieren sind hier am Morgen sehr schlecht. Wer es also einrichten kann, sollte eher am Nachmittag kommen.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz schauten wir uns die schönen Holzschnitzereien von drei jungen Männern am Wegesrand an. Die hatten noch nicht mal eine Hütte für ihre Ausstellung wie die Kollegen weiter oben. Sehr freundlich diskutierten wir über den Preis für das eine oder andere sehr schöne Stück, feilschen wollen wir das gar nicht nennen, denn die Preise waren für unsere Verhältnisse ohnehin sehr günstig. Alle drei bekamen zudem noch ein T-Shirt geschenkt und freuten sich darüber riesig. Wenn ihr vorhabt euch das eine oder andere Souvenir aus Südafrika mit nach Hause zu nehmen, empfehlen wir dieses an einer dieser Stellen auf der Panorama Route zu kaufen. Hier findet man einerseits wirklich schöne Sachen und andererseits landet das Geld direkt beim Erzeuger. Später auf der Route, vor allem im Kruger Nationalpark, kann man nur noch in den Souvenirshops einkaufen, was wir tunlichst vermieden haben.

Wir fuhren weiter auf der R532 bis Graskop und etwa 1km nördlich rechts ab auf die R534. Diese führt in einer Schleife zurück auf die R532, vorbei an einigen tollen Aussichtspunkten. Der erste ist gleich nach der Abzweigung Pinnacle Rock, den wir aber ausließen und direkt weiter zu God´s Window fuhren. Dort war der Obolus natürlich wieder fällig. Hier stehen die Verkaufshütten in der Mitte des rundherum geführten großen Parkplatzes. Doch auch hier wurden wir in keinster Weise aktiv angesprochen, was uns nach wie vor richtig gut gefiel. Wir machten uns auf den Weg zu God´s Window, welches wir über einen sehr schön angelegten Fußweg erreichten. Man kann zu Beginn rechts- oder linksherum gehen, was im Grunde keine Rolle spielt. Wir entschieden uns für rechts und kamen kurze Zeit später an den ersten Aussichtspunkt. Durch das Fenster, in Form eines Felsdurchbruchs, hat man einen tollen Ausblick auf das etwa 700m tiefer liegende Lowfeld bis hin zum Kruger Nationalpark. Der Weg führte uns weiter bergauf durch den dichten Regenwald bis zu weiteren Aussichtsstellen. Es geht schon teilweise ordentlich bergauf und es war inzwischen heiß geworden, doch der Weg lohnt sich. Viele verschiedene Kakteen- und Pflanzenarten säumen den Weg und am Ende wird man mit einem freien Blick auf das Lowfeld belohnt. Zurück am Parkplatz statteten wir einer der Verkaufsbuden einen Besuch ab und konnten eine der mitgebrachten Jeans verschenken.

Weiter auf der Schleife ließen wir auch Wonder View, auf Grund des wahrscheinlich gleichen Ausblicks auf das Lowfeld, rechts liegen und erreichten kurz danach wieder die R532. Fährt man hier etwa 2km zurück in Richtung Graskop, kann man rechts abfahrend die Lisbon Falls anschauen. Die ließen wir jedoch aus und fuhren gleich rechts weiter nach Norden, um etwa 2km weiter links zu den beschilderten Berlin Falls abzuzweigen. Kaum mehr erwähnenswert, dass wir auch hier unseren Eintritt bezahlten, um kurz darauf den Blick auf den schönen Wasserfall frei zu haben. Das Wasser des Sabie River fällt hier über rosarote Klippen etwa 80m in einen türkisfarbenen Pool. Sehr schön, aber auf Grund der schwierigen Lichtverhältnisse schwer zu fotografieren.

Nach einer Fahrt durch weitere schöne Landschaften erreichten wir direkt bei der Ortschaft Moremela einen der Höhepunkte der Panorama Route, die Bourke´s Luck Potholes. Hier mussten wir beim exorbitant teuren Eintritt schon ein wenig schlucken, aber man ist ja möglicher Weise nur einmal im Leben hier. Also Geldbeutel auf und bezahlt. Doch schon auf der Suche nach einem Parkplatz konnten wir viele Gebäude mit Museen, Souvenirshops und sanitären Einrichtungen entdecken. Hier war das hohe Eintrittsgeld durchaus gerechtfertigt, denn es wurde auch eine entsprechende Infrastruktur geboten. Auf einem Rundweg erkundeten wir die Potholes und die tolle Landschaft. An der Mündung des Treur River in den Blyde River ist durch Erosion im roten Sandstein ein Canyon entstanden, der später in den Blyde River Canyon übergeht. Durch Auswaschungen und Steinen in Strudeln sind tiefe Strudellöcher und Kessel in das Gestein geschliffen worden. Den Namen bekam dieser wunderschöne Ort vom Goldsucher Tom Bourke, der hier eine geringe Menge Gold fand. Die Goldader befand sich aber unglücklicher Weise außerhalb seines Claims. Hier hielten wir uns relativ lange auf, denn die verschiedenen Canyons und Schluchten, Wasserfälle und der Flusslauf, boten unbegrenzte Fotomotive. Sie werden durch mehrere kleine Brücken über die Schluchten miteinander verbunden, so dass wir einen echten Rundgang machen konnten. Später setzten wir uns einfach auf einen Felsen und ließen die Kunst der Natur auf uns wirken. Auf der Panorama-Route sind Bourke´s Luck Potholes ein Musst Do!

Zurück auf der Hauptstraße näherten wir uns jetzt dem Blyde River Canyon, der Hauptattraktion der Panorama-Route. Wir steuerten zwei Aussichtspunkte an, nämlich den Lowveld Lookout und den Three Rondavels Lookout (Worlds End). Es führen jeweils kurze Rundwege zum Rand des Canyons. Der Blyde River Canyon ist ein 26km langer und bis zu 800m tiefer Canyon, der hauptsächlich aus rotem Sandstein besteht. Er gilt als eines der größten Naturwunder Südafrikas. Die Three Rondavels, gewaltige Felsformationen, erinnern an die typischen Rundhütten der Einheimischen (in denen wir im weiteren Verlauf der Reise mehrmals übernachteten). Der Blick in den Canyon ist in der Tat faszinierend schön. Allerdings empfehlen wir hier aus fotografischer Sicht eher am früheren Vormittag oder am späteren Nachmittag herzukommen. Kurz nach Mittag herrschte sehr helles Gegenlicht. Allerdings lasen wir bei der Planung unserer Reise von vielen vorherigen Besuchern, dass sie auf Grund von Nebel und regnerischem Wetter hier gar nichts sahen. So waren wir bei strahlendem Sonnenschein durchaus zufrieden mit dem Gegenlicht. Natürlich gab es auch hier, am großen rundherum geführten Parkplatz, jede Menge Verkaufsstände. Wieder bereicherten wir unsere Souvenirsammlung um ein schönes Stück und konnten dabei parallel wieder Kleidung verschenken.

Ein kleines Stück weiter gibt es noch die Möglichkeit beim Forever Resort zu weiteren Aussichtspunkten über den Blyde River Canyon zu fahren, was wir aber mangels Aussicht auf völlig andere Perspektiven nicht machten.

Es war spät geworden und wir hatten noch ein ganzes Stück Fahrt vor uns bis zu unserem heutigen Ziel Phalaborwa, am Eingang zum Kruger Nationalpark. Unterwegs hielten wir noch an einem der zahlreichen Obststände und kauften Orangen, Papayas und getrocknete Mango-Chips ein. Nebenbei verschenkten wir zur großen Freude der Standbesitzerinnen wieder ein paar Klamotten. Wir kamen schon bei Dunkelheit an unserer Unterkunft Bothabelo Bed & Breakfast an und freuten uns bei leckeren Früchten als Abendessen auf den kommenden Tag, an dem wir in den Kruger Nationalpark fahren würden.