Allgemeine Infos Namibia und Botswana


Flüge

 

Den einzigen Direktflug nach Windhoek bietet Air Namibia von Frankfurt aus an. Wie uns die Gastgeber des Guesthouses in Windhoek erzählten ist Air Namibia ständig kurz vor der Pleite und soll vom Staat über Wasser gehalten werden. Daher werden Direktflüge anderer Gesellschaften nicht freigegeben.

Die zweite Alternative ist der Umweg über das große Drehkreuz Johannesburg/Südafrika, das man mit der South African erreichen kann. Von dort geht es dann weiter nach Windhoek. Entsprechend dauert diese Alternative etwas länger.

Wir entschieden uns für den Direktflug, erlebten aber bzgl. einer Flugplanänderung unser "blaues Wunder", das aber gerade nochmal gut ging. Nachdem unsere Reise bereits komplett durchgeplant und alles bereits fest gebucht war, kam urplötzlich die Nachricht des Reisebüros, dass der Hinflug um einen Tag vor- und der Rückflug um einen Tag nach hinten -verlegt wurde. Zum Glück konnten wir die Buchungen insofern anpassen, dass wir zu Beginn der Reise einfach einen Tag mehr in Sesriem und am Ende eine Nacht mehr in der Frans Indongo Lodge hinzufügten. Hinzu kam, dass unsere Arbeitgeber auch den längeren Urlaub genehmigten.

Anders hätte es ausgesehen, wenn z.B. am Anfang einen Tag nach hinten oder am Ende einen Tag nach vorn geschoben worden wäre. Dann hätte es uns den gesamten Plan über den Haufen geworfen und wir hätten erhebliche Probleme bekommen. Zum Beispiel wäre das Dolomite Camp dann nicht mehr verfügbar gewesen.

Der Willkür der Fluggesellschaft ist man in dieser Hinsicht komplett ausgeliefert gewesen, zumal man nichts hätte unternehmen können. Außer auf South African umzubuchen, aber auch das hätte den Plan durcheinander gewirbelt.

 

Inzwischen haben wir gelesen, dass es ein entsprechendes Gerichtsurteil gibt, wonach die Fluggesellschaften an die bei Abschluss der Buchung angebotenen Flugzeiten gebunden sein sollen.


Auto

 

Wenn man sich in Namibia und vor allem Botswana auf eine individuelle Rundreise begibt, ist es aus unserer Sicht ein Muss einen guten 4WD Jeep anzumieten. Klar, man kann über die in der Regel gut gepflegten und ausgebauten namibischen Pads auch durchaus mit einem "normalen" PKW fahren, wir haben auch etliche gesehen, aber ein Spaß ist das sicher nicht. Zur Relation: Es gibt in Namibia ungefähr 5000 km geteerte und 40.000 km Schotter- und Sandstraßen. Auf letzteren bildet sich schnell sogenanntes "Wellblech". Diese Querrillen machen die Fahrt zu einem unangenehmen Gerüttel, außer man fährt so schnell, dass man quasi über die Rillen "fliegt". Dazu sind jedoch i.d.R. Geschwindigkeiten um die 80 km/h nötig, womit wir beim Thema Sicherheit sind. Durch die Geschwindigkeit und das "Fliegen" über die Rillen verringert sich die Bodenhaftung erheblich. Deutlich stabiler ist die Reise in diesem Zustand mit dem 4WD.

So manchen Wagen, und hier ist es egal ob 2WD oder 4WD hat es auf den Pads wegen überhöhter Geschwindigkeit bereits überschlagen. Diese sogenannten "Rollover" passieren sehr leicht wenn man in den tieferen Sand am Straßenrand gezogen wird, dann stark gegenlenkt und der Wagen sich querstellt. Und das passiert schneller als man glaubt, auch als geübter Fahrer. Deshalb: Zwingend vor jeder Kurve deutlich Tempo verringern! Die "Rollover" sind die häufigste Unfallursache in Namibia.

In Botswana, vor allem auf der Strecke zwischen Kasane und Maun (wenn man über Savuti fährt) und im Moremi Wildlife Reserve benötigt man zwingend einen 4WD. Ebenso an der Chobe Riverfront. Gleiches gilt in Namibia auch für die letzten 5 km zum Sossusvlei und den Mahango und Mudumu Nationalpark.

Im Angebot sind in aller Regel der Toyota Hilux 3,0 ltr. Diesel und der Toyota Landcruiser. Und zwar egal in welcher Variante, als "normalen" Jeep oder mit Dachzelt. Ersteren gibt es in der 2-türigen und 4-türigen Variante. Wir empfehlen die 4-türige, das man dann noch Platz für seinen ganzen Kleinkram wie Kameratasche- oder -rucksack, Getränke, Landkarten, Jacken usw. auf dem Rücksitz zur Verfügung hat. Das alles passt nie und nimmer in den vorderen Teil, da sind die Stauräume mehr als begrenzt. Man muss auch beachten, dass man während der Pirschfahrten nicht aussteigen kann um mal eben "von hinten" was zu holen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Hilux meist günstiger angeboten wird. Wir hatten ihn jetzt und auch schon als umgebauten Camper in Westaustralien und waren vollauf zufrieden. Er hat ein Untersetzungsgetriebe, mit dem man nahezu überall durchkommt, lässt sich gut und einigermaßen komfortabel fahren und er ist ein Stück größer als der Landcruiser.

In Namibia und Botswana (und auch in Simbabwe) herrschen Linksverkehr! Wer das zum ersten Mal erlebt wird sich anfangs möglicher Weise etwas schwer tun. Vor allem wenn man gleich zu Beginn der Reise durch Windhoek fahren muss. Der einzige Tipp den wir hier geben können ist: An jeder Kreuzung vorab in Gedanken schon das Abbiegen im Kopf durchgehen, vor allem beim "Rechtsabbiegen", wo am auf die andere Straßenseite fahren muss. Dann klappt das eigentlich recht schnell.

Die Verkehrsregeln entsprechen im Grunde denen in Europa. Eine Ausnahme gibt es (wie auch in den USA) im Sinne der sog. "Four-Way-Kreuzungen". An diesem hat jede Richtung ein "Stop" Schild, was bedeutet, dass immer der zuerst fahren darf, der zuerst an der Kreuzung ankommt. Notfalls per Handzeichen kommunizieren. Das klappt in der Regel sehr gut. "Rechts vor Links" gibt es dafür (zum Glück) nicht. Wir halten dies für die mit Abstand bessere Lösung.


Sicherheit

 

Wir müssen zugeben uns bzgl. der Sicherheit auf der Reise Gedanken gemacht zu haben. Auch wenn Namibia und Botswana zu den sichersten Ländern in Afrika gehören, hat mal als Neuling manchmal ein etwas mulmiges Gefühl. Im großen und ganzen verlief unserer Reise dahingehend problemlos. Einzig in Swakopmund und Windhoek hatten wir ungute Gefühle. Wie schon im Reisebericht beschrieben wurden wir in Swakopmund von den Straßenhändlern arg bedrängt. Vor allem von einem, der erst unter Androhung die Polizei zu rufen von uns abließ. Das war aber eine eher lästige als gefährliche Situation. Am ersten Abend waren wir noch ohne größere Gedanken in die Innenstadt gelaufen und im Dunkeln wieder zum Guesthouse. Das schien uns problemlos möglich zu sein. Am Abend nach dem Restaurantbesuch bei The Tug´s zogen wir das Taxi dem längeren Heimweg zu Fuß vor.

In Windhoek wurde uns von der Guesthouse-Inhaberin bestätigt, dass man nach Einbruch der Dunkelheit auf keinen Fall mehr unterwegs sein sollte. Sie erzählte von einem Gast, dem sogar an der nächsten Straßenecke des Wohngebietes am hellichten Tag die gesamte Fotoausrüstung geraubt wurde. Das reichte uns, um am Tag der Besichtigung der Innenstadt nur unsere kleine Kamera mitzunehmen.

In der Hohenstein Lodge hatte es kurz vor unserer Ankunft einen nächtlichen Einbruch gegeben, bei dem aber "nur" das Haupthaus ausgeraubt wurde. Es wurden uns aber auch bewaffnete Überfälle auf Lodges berichtet, bei denen die Touristen im Restaurant ihrer Habe beraubt wurden.

Das soll jetzt aber nicht zur Beunruhigung beitragen, denn das passiert tatsächlich nur selten und die Gefahr scheint nicht höher zu sein als in anderen Gegenden der Welt.

Insgesamt hatten wir uns auf jeden Fall gut aufgehoben gefühlt.