Reisebericht Banff Nationalpark


Donnerstag, 16.07.2015

 

Heute fuhren wir wieder über den Bow Valley Parkway und wieder ohne Bärensichtung nach Banff. Dort steuerten wir nach der Abfahrt vom Trans Canada Highway als erstes die Norquay Road an. Sie schlängelt sich genau gegenüber von Banff den Berg hinauf und bietet überragende Ausblicke auf das Städtchen im Tal und die Gebirgsszenerie rundum. Auch Dickhornschafe soll man hier zu Gesicht bekommen können, wir sahen leider keine. Die Auffahrt bis ans Ende der Straße lohnt nicht.

Unten im Städtchen machten wir uns zunächst einmal auf zur Buffalo Street, von wo aus man einen tollen Blick auf den Bow River und die Bow Falls von oben hat. Wir folgten dem Tunnel Mountain Drive bergauf, vorbei am gleichnamigen Campingplatz und bis zum Parkplatz der sog. Hoodoos. Auf einem kurzen Weg kann man diese bizarren Gesteinsformationen am Hang oberhalb des Bow River betrachten. Wer schon mal in Utah war und die dortigen Sandskulpturen gesehen hat, wird sich hier nicht lange aufhalten. Anschließend fuhren wir die wenigen Meter zurück zum Campingplatz und checkten ein.

Wieder unten in Banff fuhren wir über die Banff Avenue durch die City und über die Brücke auf die andere Seite des Flusses. Dort links über die Glen Avenue kommt man erneut zu den Bow Falls, die man von hier aus auf Flusshöhe betrachten kann. Besonders beeindruckend sind die kleinen Wasserfälle allerdings nicht. So fuhren wir auch gleich die wenigen Meter weiter zum beeindruckenden The Fairmont Banff Springs Hotel. Ein kleiner Rundgang auch im Hotel musste schon sein, bevor wir uns von den Cascade Gardens aus den Blick über die Brücke und die Banff Avenue gönnten. Anschließend schlenderten wir ein wenig durch den Ort mit seinen vielen kleinen Geschäften.

Auf der Fahrt zurück zum Campingplatz dann plötzlich Aufruhr. Ein Auto hatte vor uns gestoppt. Ein Blick den steilen Hang hinauf und wir sahen einen stattlichen Grizzly Bären. Er machte sich über ein paar Sträucher her und war eine ganze Zeit lang gut zu sehen. Schon bald war die ganze Straße mit stehen gebliebenen Autos verstopft. Der Bär hatte genug und verschwand im Wald. Was für ein schönes Tier.


Freitag, 17.07.2015

 

Heute regnete es häufiger. Wir fuhren erneut über die Brücke in Banff und dann gleich rechts in die Cave Avenue und dort bis zum Parkplatz des Cave-and-Basin-National-Historic-Site of Canada. Dieser interessierte uns zwar weniger, aber hier begann auch ein kleiner Pfad, der Marsh Loop Trail. Er soll besonders gut für Vogelbeobachtungen sein, doch bei dem leichten Regen hatten offenbar auch die Vögel keine Lust rauszukommen. Der Weg führte um eine kleine Lagune und am Bow River entlang. Zurück am Camper fuhren wir erneut in den Ort und gingen dort auch in die Tourist-Information. Wir wollten für den nächsten Tag eine Tour ins Sunshine Valley buchen. Der Wetterbericht sagte nämlich sonniges Wetter voraus. Die sehr hilfsbereite junge Frau in der Tourist-Info half uns dabei sehr, so dass wir tatsächlich noch zwei Tickets für die 08:00 Uhr Tour buchen konnten. Den Tag ließen wir später am Campingplatz chillig zu Ende gehen. Gegenüber unserem Stellplatz kam dann noch ein junger Hirsch aus dem Wald. Er ließ uns recht nahe an sich heran, so dass wir ihn gut beim Abendessen beobachten konnten.


Samstag, 18.07.2015

 

Heute mussten wir sehr früh aufstehen. Wir fuhren also zeitig los, zurück auf den Trans Canada Highway und dann den Abzweig auf die Sunshine Road raus. Die Straße schlängelte sich bergauf bis zur Talstation der Gondel, die im Winter die Skifahrer auf den Berg bringt. Die fährt nur im Sommer nicht, so dass die Wanderer per Schulbus über die Schotterstraße nach oben gebracht werden müssen. Und genau dafür brauchten wir gestern die Tickets, da der Aufstieg zu Fuß ohne beste Kondition mühselig und nicht besonders schön gewesen wäre. Der Bus brachte uns also bis hinauf zur Bergstation, von wo wir uns weiter bergauf auf den Weg machten.

Strahlender Sonnenschein empfing uns, so dass der steile Anstieg zu Beginn nicht viel ausmachen konnte. Oben ging es über wunderschöne Felder mit fantastischen Ausblicken und über die Sunshine Meadows bis hin zum Rock Isle Lake. Dieser See ist vielleicht der schönste Kanadas. Mitten auf der Hochebene liegend, von Bergen eingerahmt und mit einer malerischen kleinen Insel in seiner Mitte könnte man ihn sich nicht schöner vorstellen.

Von hier aus nahmen wir den Loop Trail rund um den Grizzly- und den Larix-Lake und zurück zum Rock Isle Lake. Auf dieser Strecke wuchsen unendliche viele farbige Wildblumen. Unbeschreiblich viele dieser Blumen säumten den Weg und standen in voller Blüte auf den Wiesen. Durch kleine Waldstücke und rund um die beiden genannten Seen führte dies unbeschreiblich schöne Wanderung. Ein absolutes „Must Do“. Auf jeden Fall aber muss man sich rechtzeitig die Tickets für den Bus besorgen. Im Nachhinein war der 08:00 Uhr Bus die beste Wahl, denn auf dem Rückweg kamen uns dann schon recht viele Wanderer entgegen. Wir waren noch fast alleine in wunderbarer Ruhe oben gewesen. Paradiesisch.

Wieder unten angekommen erwischten wir sofort einen Bus zurück ins Tal und konnten mit unserem Camper den Weg in Richtung Glacier Nationalpark fortsetzen. Zurück auf dem Trans Canada Highway fuhren wir zurück bis Lake Louise und weiter auf der 1 Richtung Westen. Durch den Yoho Nationalpark kamen wir wieder an den Spiral Tunnels vorbei und fuhren bis zum Ort Golden, wo wir uns auf dem dortigen Campingplatz einquartierten.