Reisebericht Dinosaur bis Grand Teton


Sonntag, 30.05.2010


Auf einen längeren Fahrtag waren wir für heute eingestellt. Es ging los in Richtung Norden, immer dem Dinosaur National Monument entgegen. Dort angekommen machten wir uns gleich auf den Weg die elend lange Scenic Road abzufahren, denn an ihrem Ende lag der für heute einzige geplante Trailhead. Die Viewpoints dazwischen konnte man an einer Hand abzählen und sie boten auch noch meist den in etwa selben Ausblick. Der Weg zum Harper´s Point war dann aber wirklich sehr schön und auch die Ausblicke vom Endpunkt auf den Zusammenfluss des Yampa- und Green River waren beeindruckend. Unter uns sahen wir den Steamboat Rock im Fluss liegen und auch den Echo Park konnten wir gut erkennen. Der war danach unser nächster Anlaufpunkt. Geübt im Offroad-Fahren nahmen wir den wieder auf einer Dirt Road zu bewältigenden Abstieg in Angriff. Unten gab es an idyllischer Stelle ein Mittagspicknick, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Aus dem Örtchen Jensen fuhren wir noch auf einer weiteren Zufahrtstraße in den Dinosaur, nur um festzustellen, dass das Museum gerade neu aufgebaut wird, nachdem das Alte wegen statischer Mängel geschlossen werden musste. Dies kam uns gar nicht so unrecht, da wir statt der veranschlagten drei gleich fünf Stunden im Monument verbracht hatten. Also gleich weiter Richtung Flaming Gorge Recreation Area mit dem dazu gehörigen Damm. Dieser staut hier den Green River auf und schafft so einen pittoresken See, der u. a. in einem 1400 ft tiefen Canyon ruht. Von weiter oben hat man von verschiedenen Viewpoints tolle Ausblicke. Gleich danach befahren wir den Sheep Creek Canyon auf einer Geological Tour. Im Verlauf des Canyons durchfährt man dabei verschiedene Zeitzonen der Erdgeschichte und die dazu gehörenden Sandsteinschichten. Unser Interesse galt aber auch hier viel mehr der schönen Natur, die wir mit allen Sinnen genossen. Die letzte Etappe bis zu unserem heutigen Motel in Green River über etwa 60 mi führte uns endgültig aus dem wunderschönen Utah heraus und wir betraten erstmals den Bundesstaat Wyoming. Leider waren die Wetteraussichten für den "Yellowstone" nach wie vor sehr schlecht.


Montag, 31.05.2010

 

Der heutige Tag war ein langer Fahrtag. Schon kurz nach Green River ging es ab Rock Springs schnurstracks Richtung Norden. Über endlose Prärie und unglaubliche Geraden fuhren wir eintönig dahin. Einzig in der Ferne konnte man die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains erkennen. Die kamen mit der Zeit immer näher und boten uns ein lohnenswertes Ziel. Adrenalin kam dann aber doch noch ins Spiel als kurz nach einer Highway-Trooper Kontrolle auf der Gegenfahrbahn auch hinter uns wie aus dem Nichts ein schwarzer Trooper auftauchte. Nur Sekunden später gingen auch schon die Lichter an und wir lenkten den Wagen auf den Standstreifen. Ein netter Officer machte uns nach Kontrolle des Führerscheins und des Passes darauf aufmerksam, dass wir an der anderen Kontrolle die Geschwindigkeit um 20 mph hätten drosseln müssen. So seien wir mit genau 67 mph – erlaubt sind 65 – an der Stelle vorbei gefahren, was ungesetzlich ist. Der Officer verschwand mit den Papieren in seinem Wagen, um uns diese und eine „Warning“ einige Minuten später wieder zu übergeben. Zahlen mussten wir zum Glück nichts. Mit dem Hinweis auf Einhaltung der Gesetze und eine gesunde Weiterfahrt verabschiedete er sich höflich und machte gleich kehrt, um den nächsten Verkehrssünder zu erwischen. Sein Kollege war in der Zwischenzeit auch schon wieder an uns vorbei gefahren. Woher der Trooper wie aus dem Nichts kam und woher er unsere Geschwindigkeit so genau wusste konnten wir nicht einmal erahnen.

Gegen 13:00 Uhr kamen wir in Jackson, einem großen Touristenstädtchen an der Südeinfahrt des Grand Teton Nationalparks an. Da für die nächsten Tage noch schlechteres Wetter vorhergesagt wurde, entschlossen wir uns zu einer ersten Erkundung des Parks. Die Wetterlage hatte sich inzwischen schon drastisch verschlechtert. Die Sonne kam nur noch selten durch die dichten Wolken und die Tetons – die namengebende Bergkette – lagen im Nebel versteckt. Tolle Bilderbuchfotos konnten wir uns daher nicht erhoffen. Dafür hatten wir bei der Zufahrt zur Teton Park Road und dem Visitor Center großes Glück. Eine ausgewachsene Elchdame mit ihrem kleinen Baby lief neben der Straße. Im Handumdrehen war ein riesen Auflauf entstanden, da alle vorbeikommenden Touristen ihre Autos abstellten, um das süße Paar abzulichten. Auch wir sprangen schnell raus und erwischten die Tiere toll auf Film und Foto. Glaubt man anderen Reiseberichten kann man Elche nur sehr selten beobachten. So hatten wir zumindest hier Glück, denn die Wettervorhersage für alle fünf Tage im Yellowstone Nationalpark war nach wie vor sehr schlecht – kalt und regnerisch sollte es werden, nachts sogar teilweise mit Schneefall.