Santa Cruz - Tortuga Bay


Mittwoch, 04.05.2016

 

Für den heutigen Tag haben wir uns bei besten Wetteraussichten entschieden die Tortuga Bay zu besuchen, einen weißen Strand in der Nähe von Puerto Ayora, der als Brutplatz für Wasserschildkröten und für eine Menge Vögel und Marine Iguanas bekannt ist. Der Strand ist von der Westseite Puerto Ayora´s über einen schmal angelegten Pfad durch das Dickicht zu erreichen. Wir hatten die Wahl ein Taxi an den Ausgangspunkt zu nehmen, Taxis kosten in ganz Puerto Ayora immer 1,- Dollar pro Fahrt, oder zu laufen. Wir entschieden uns für letzteres, da wir dann auch einfach mal kreuz und quer durch die Nebenstraßen der Stadt laufen konnten. Am Ausgangspunkt angekommen ging es eine steile Treppe nach oben zu einem Häuschen. Dort muss man sich in eine Liste eintragen und es gibt auch ein paar kleine Snacks und Getränke zu kaufen. Genügend Wasser sollte immer im Gepäck dabei sein. Der Pfad schlängelt sich 2,5 Kilometer durch Kakteen, Gestrüpp und Sträucher. Man kann hier und da Darwin Finken und andere Vögel sowie verschiedene Arten von Eidechsen beobachten.


Am wunderschönen Strand angekommen sahen wir schon die unzähligen Vögel in der Luft und über dem Wasser kreisen. Es war eine Schau wie die Fregattvögel, Pelikane und Blaufußtölpel auf der Jagd nach Fischen in steilem Anflug kopfüber ins Wasser stachen und kurz darauf eine neue Runde starteten. Den Strand entlang spazierten wir kurzweilige weitere 1,1 Kilometer. Rechts auf der Böschung sind die Plätze an denen die Schildkröten zu bestimmten Zeiten ihre Eier ablegten. Aktuell war keine solche Zeit. Am Ende des Strandes tauchen Mangroven im Wasser auf. Direkt davor sahen wir eine ganz Menge Marine Iguanas aus dem Wasser kommen und auf den Strand laufen. Diese schwarzen Meeresechsen hatten sich im Laufe der Zeit auf Grund von Nahrungsmangel an Land insofern angepasst, als sie die Meeresalgen als Hauptnahrungsmittel ausmachten. Dafür müssen sie zwangsläufig ins kalte Wasser. Dies können sie immer nur eine relativ kurze Zeit, da sie ansonsten als wechselwarme Tier zu erfrieren drohten. Daher sieht man diese tollen urzeitlichen Tiere auch die meiste Zeit in der Sonne liegend, beim Aufwärmen der Körpertemperatur. Auf den weiteren Metern bis zum Ende des Strandes lagen sie einzeln und auch in größeren Gruppen in der Sonne und ließen sich von uns Menschen nicht im Geringsten stören.


Geht man jetzt nach rechts ein paar Schritte weiter, kommt man eine geschützte Lagune. Hier ist Baden erlaubt, da keine gefährlichen Strömungen lauern. Zum Schnorcheln ist das Wasser jedoch zu trübe. Schnell waren die Handtücher ausgebreitet und wir machten Rast unter den Bäumen am Strand. Auch hier liefen Marine Iguanas direkt neben uns vorbei in Richtung Dickicht.

Zurück am Hauptstrand gingen wir über einen kleinen Pfad nach rechts durch einen regelrechten Wald von riesigen Opuntien. Das sind Kakteen, die richtige Baumstämme mit Rinde besitzen. Sie waren hier geschätzte sechs Meter groß. Rechter Hand lag die Lagune idyllisch in der Landschaft. Links, etwas weiter entfernt das Meer. Wir kamen an einem kleinen Bootsanleger vorbei, wo private Touren ihre Gäste abladen konnten. Kurz danach bog der Pfad nach links in Richtung Meer ab und hier trafen wir auf ein Schild, wonach das Weitergehen verboten war. Etwas entfernt sahen wir einen großen Kanadareiher, den wir dank 400er Zoom trotzdem gut fotografieren konnten. Gleich neben und lag ein Prachtexemplar von einem Marine Iguana. Riesengroß und mehrfarbig tankte er Sonne auf den Felsen. Zurück am Ausgangspunkt gingen wir rechts neben den Mangroven vorbei und kamen an schwarze Felsen am Meer. Diese wurden ebenfalls von wunderschönen Marine Iguanas bevölkert. Tolle Bilder mit dem Meer und der Tortuga Bay im Hintergrund gelangen spielend. Allzu weit konnte man hier nicht mehr gehen, da erneut Verbotsschilder aufgestellt waren. Ein weiterer Kanadareiher stolzierte umher.


Zurück am Strand beobachteten wir noch eine Weile die inzwischen Unmengen Marine Iguanas und spazierten dann gemütlich zurück. Wir entdeckten einen Austernfischer der über den Strand stakste und mit seinem langen orangenen Schnabel gekonnt Schnecken oder ähnliches aus dem Sand holte.

Der Rückweg über den Pfad zog sich, denn wir hatten jetzt durchaus ein paar Kilometer in den Beinen. Zurück am Häuschen mussten wir uns seltsamer Weise nicht wieder aus der Liste austragen, was uns nicht ganz einleuchtete. Welchen Sinn hatte die Liste dann? Egal, wir liefen entlang der „Laguna Las Ninfas“ runter zum Hafen, wo wir im kleinen Supermarkt einkauften und uns dann mit einem Taxi ins „Fortaleza“ bringen ließen. Dort setzten wir uns mit Gianna zusammen und besprachen unsere Ausflugspläne für unseren Aufenthalt. Gianna und Roberto betrieben neben dem Hotel auch eine Reiseagentur, die entsprechende Ausflüge auf die Inseln vermittelte. Solche Agenturen gab es auch in der Stadt zuhauf und sicher kann man dort auch eher das eine oder andere Schnäppchen machen. Wir hatten hier aber den Vorteil direkt in unserer Unterkunft zu buchen und alles in einem Paket zu beauftragen. Die Buchungen mussten durchaus koordiniert werden, da nicht jeden Tag Boote auf die verschiedenen Inseln fuhren. Wir gaben also nur pauschal die Inseln Bartolomé, Santa Fé, Seymour Norte und Plazas Sur in Auftrag. Dabei konnten Gianna und Roberto auch berücksichtigen, dass wir nach dem Besuch von San Cristóbal und Isabela nochmal nach Santa Cruz zurückkehren würden.

Am Abend schlenderten wir wieder gemütlich in die Stadt und kehrten diesmal im „Il Giardino“ ein. Es gab eine riesige und reichhaltige Fisch- bzw. Meeresfrüchteplatte im Angebot, bei der wir nicht nein sagen konnten. Vorher mussten wir aber zwingend das eigentlich peruanische Nationalgericht Ceviche probieren. Es schmeckte fantastisch und war ebenfalls üppig. Gut, dass wir als Vorspeise nur eine für uns beide gewählt hatten. Wir haben Ceviche noch in diversen anderen Restaurants probiert und können jetzt schon sagen, dass es im „Il Giardino“ mit Abstand am besten schmeckte. Unbedingt probieren. So ging ein wunderschöner Tag auch kulinarisch ganz besonders zu Ende.