Reisebericht Purnululu / Bungle Bungles


Freitag, 01.06.2012

 

Heute wollten wir ein Weltnaturerbe besuchen. Der Purnululu Nationalpark und die darin befindliche Bungle Bungle Range haben dieses Prädikat auf Grund der großen Naturschönheit und der geologischen Bedeutsamkeit erhalten. Bevor wir uns das alles anschauen konnten, stand jedoch eine gehörige Fahrerei auf dem Programm. Pünktlich um 06:30 Uhr fuhren wir aus Kununurra los und für 45 km dieselbe Strecke von gestern wieder zurück. Dann ging es nach Süden und wir befanden uns auf dem Great Northern Highway, den diejenigen nahmen, die aus Broome kommend nicht die GRR fuhren. Der Abzweig zu den Bungles war gut beschildert und es begann die erste richtige Offroad Strecke der Reise. Auf dem Turkey Creek Track fuhren wir für 53 km über das Land der Mabel Downs, einer Rinderfarm mit riesigem Landbesitz, um in den Purnululu zu gelangen. Dieser Track machte so richtig Spaß. Wie auf einer Achterbahn wand sich der unwegsame Pfad auf und ab. Viele kleine Pfützen, aber auch größere Flussüberquerungen standen an. Wir hatten eine Menge Spaß daran diese zu filmen und zu fotografieren. Wir waren erstaunt was diese Bridgestone Reifen auf dem unwegsamen Gelände so alles aushalten. Toi toi toi, hatten wir bislang noch keine Reifenpanne und wir hofften das bliebe auch so. Unsere erste Anlaufstation war das Visitor Center, wo wir unsere Buchung für den Campingplatz im Kurrajong Camp bestätigten. Wir sahen auch eine Broschüre über die Schlangen Westaustraliens. Danach hatten wir auf der GRR zunächst eine Black Headed Python und nicht eine Tiger Snake, wie zunächst vermutet, gesehen. Danach eine King Brown Snake statt einer Mulga. Die King Brown gehört zu den giftigsten überhaupt!

Anschließend fuhren wir direkt zur Echidna Chasm, einer Schlucht in der Range, die sich nach hinten immer mehr verengte. Der Trail dorthin war ganz gut zu gehen und wir waren von den hohen Felswänden beeindruckt. Wir kamen genau richtig zur Mittagszeit, wenn die Sonne noch in die schmale Schlucht hineinschien und die Felswände zum Glühen brachte. Am Ende war die Chasm nur noch einen Meter breit. Man fühlte sich schon ein wenig beengt. Ein schöner Ort fürwahr. Gleich danach fuhren wir nur wenige Kilometer weiter zum Carpark des Mini Palm Valley. Dieser Trail war schon ein wenig länger und anspruchsvoller. Zuerst ging es durch Buschland, was noch sehr bequem war. Danach folgte aber eine längere Strecke durch ein trockenes Flussbett. Gar nicht so leicht über die großen Kiesel und Felsen zu laufen. Vor allem konnte man durch das Geknirsche die laute der Natur nicht mehr genießen. Dann aber war der Eingang zur Schlucht erreicht. Wir mussten uns teilweise durch nur wenige Zentimeter auseinander stehende Felsen zwängen. Der Weg wurde etwas schwieriger, aber mit jedem Meter auch schöner. Viele der namensgebenden Mini Palmen säumten den Weg und machten die Schlucht zu einem paradiesischen Ort. Wir stiegen immer weiter hinauf und erreichten am Ende eine kleine Aussichtsplattform mit Blick auf das Ende der Gorge. Wir genossen eine Coke Zero und waren glücklich. Der lange Rückweg in der Hitze war zwar etwas mühsam, doch es wartete schon das Feierabendbier am Campingplatz, den wir nach kurzer Fahrt bezogen. Zum Sunset gingen wir noch ein kleines Stück auf einen Hügel hinauf und hatten von dort einen tollen Ausblick auf die sich immer tiefer rot färbenden Felswände. Diesmal  gelang auch ohne Holz eine schöne Glut in unserem Grill, auf dem das Fleisch, die Würstchen, die Zwiebeln und das Baguette hervorragend gelangen. Lecker!


Samstag, 02.06.2012

 

Wir wachten früh auf und wurden von teilweise lautem Vogelgezanke begrüßt. Wir entdeckten zwei weiße Kakadus direkt im Baum über unserem Camper. Wir fuhren heute in den südlichen Teil des Purnululu Nationalparks, in dem die Bungle Bungles waren. Die Strecke hatte wieder einige durchaus anspruchsvolle Offroad Abschnitte zu bieten. Schon bald boten sich die ersten fernen Blicke auf die tollen Felsen der Range. Sie sahen aus wie Bienenkörbe, waren rot vom enthaltenen Eisen und schwarz von Cyanobakterien gefärbt. Der blaue Himmel, das grüne Gras und gelbe Büsche gaben dem gesamten Bild eine besondere Note. Als wir immer näher an die Bienenkörbe heran kamen, wurden sie immer schöner. 320 Millionen Jahre waren vergangen, in denen sich diese auf der Welt einzigartigen Felsformationen gebildet hatten. Ein bisschen was hatten sie von der Wave in den USA. Nachdem wir auf dem Carpark angekommen waren, machten wir uns zunächst auf, den Domes Walk zu begehen. Der führte mitten durch die Bienenkörbe und bot unendlich viele Foto- und Filmmotive. Wir waren jetzt schon begeistert. Danach gingen wir direkt weiter zur Cathedral Gorge, welche nach schöner Strecke in einem riesigen domartigen Gewölbe mit einem kleinen Teich darunter endete. Wunderschön rot leuchteten die von der Morgensonne angestrahlten Felsen. Es war gut so früh schon hier zu sein. Später würde die Cathedral Gorge nach Eintreffen der großen geführten Touren völlig überlaufen sein. Wir waren jetzt völlig für uns alleine und konnten in Ruhe genießen. Wir entdeckten auch eine große Spinne in ihrem riesigen Netz direkt über uns. Das Netz hatte sie zwischen zwei Bäumen gespannt. Die Spinne sah so schauerlich aus, dass sie schon wieder schön war. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in die Picanniny Gorge. Wollte man diese erwandern, brauchte man die Genehmigung der Ranger und es dauerte zwischen 2 und 7 Tagen. Sicher eine tolle Sache, aber für diesmal nichts für uns. Wir gingen nur ein kurzes Stück über den trockenen Flusslauf und dann rechts weg zu einem erhöht liegenden Lookout über die Bungles. Sehr schön!

Nachdem wir zurück am Camper ankamen machten wir uns nach einem kleinen Frühstückssnack auf den Rückweg. Die Fahrt zum Highway machte wieder enorm Spaß und die zwei größten Bachüberquerungen wurden gleich mehrmals bewältigt um alles „im Kasten“ zu haben. Zurück in Kununurra tankten wir für den nächsten Fahrtag wieder voll und kauften ein. Morgen sollte es ins Northern Territory gehen.