Freitag, 10.07.2015
Heute machten wir uns auf den Weg über den Icefields Parkway. Die erste Strecke bis zu den Athabasca Falls kannten wir schon vom gestrigen Tag. Schon bald danach folgte rechts die Einfahrt zum Parkplatz der Sumwapta Falls. Ein Pfad führte zu den reizvollen Fällen. Danach steigt die Straße immer weiter an. Nach Passieren der Baumgrenze, spätestens ab dem Jonas Creek Campground lohnt der Stopp an fast jedem Viewpoint. Gebirgspanorama wie aus dem Bilderbuch. Ein kurzer Stopp lohnt auch an den Tangle Creek Falls direkt an der Straße.
Kurze Zeit später erreichten wir das Columbia Icefield Centre. Von hier starten die riesigen umgebauten Monster-Trucks zu den Fahrten auf den Athabasca-Gletscher bzw. die Zubringerbusse bis zu den Trucks. Ein teures Vergnügen auf das wir gerne verzichteten. Zumal man den Gletscher über eine kurze Stichstraße bis zum Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite und von dort aus einen kurzen aber steilen Geröllhang hinauf auch so erreichen konnte. Gut, man kann von hier, am Fuße des gewaltigen Gletschers stehend, nicht direkt aufs Eis, hat aber einen majestätischen Blick auf dieses imposante Naturschauspiel. Hier wehte eine steife und eiskalte Brise, so dass die Mitnahme einer warmen Jacke vom heißen Parkplatz nach oben dringend empfohlen wird. Oberhalb liegend und nicht einsehbar gehören auch noch der Dome- und der Stutfield-Gletscher zum Columbia Icefield.
Nur ein kurzes Stück weiter auf dem Icefield Parkway zweigt links die Einfahrt zum Wilcox Creek Campground ab. Dort übernachteten wir auf einem der wenigen Plätze in sehr idyllischer Lage. Es empfiehlt sich hier ein frühes Anreisen, da nicht vorab reserviert werden kann. Man nimmt sich am Eingang einen Beutel mit Reservierungszettel mit, hängt den Zettel an den Holzpfahl des ausgewählten Platzes und er gehört einem. Die Gebühr wird in bar in den Beutel gelegt und am Eingang in die entsprechende Box geworfen. Am Abend kommen in der Regel Ranger vorbei und kontrollieren nochmals. Es herrscht das Prinzip „First Come First Serve“.
Samstag, 11.07.2015
Am frühen Morgen fuhren wir nochmals das kurze Stück zurück zum Columbia Icefield Centre. Die schöne Morgensonne leuchtete jetzt den Gletscher toll an, was noch einmal schöne Fotos einbrachte. Dann aber fuhren wir weiter auf dem Icefield Parkway und über den Sumwapta Pass. Hier ist auch der nahtlose Übergang vom Jasper- in den Banff-Nationalpark. Die Abfahrt danach bot unglaubliche Ausblicke. Etwa 5 km nach der Passhöhe ist rechts der Parkplatz des Parker Ridge Trail. Auch diesen müssen wir dringend empfehlen, auch wenn der Anstieg teilweise recht steil ist. Die Aussichten auf den unten liegenden Parkway und das Gebirgspanorama sind einzigartig. In Serpentinen windet sich der Pfad bergan, oben wird es dann eben. Ein Stück den Ridge entlang kommt der Saskatchewan Gletscher ins Blickfeld. Hier setzten wir uns auf eine paar Steine und genossen einfach nur die Stille und den grandiosen Ausblick bei wolkenfreiem Himmel. Schon wieder ein „Must Do“.
Wieder zurück fuhren wir den Parkway weiter bis zum Viewpoint der Bridal Veil Falls. Am unteren Ende dieses Parkplatzes geht ein Weg etwa 1 km zu den von der Straße aus nicht sichtbaren Panther Falls. Diese sind 183 m hoch. Über Sasketchawan Crossing, wo sich die einzige Tankstelle des Parkway befindet, fuhren wir weiter auf der 93 in Richtung Süden. Etwa 6 km nach der Kreuzung ist rechts der Parkplatz zum Mistaya Canyon. Der Weg führt bergab zu einer sehenswerten Kalksteinschlucht, in der unten das Wasser rauscht. Zurück auf dem Parkway fuhren wir unserem heutigen Tagesziel entgegen, den Waterfowl Lakes. Direkt neben der Straße, aber geschützt durch Bäume, liegt der dazugehörige sehr idyllische Campingplatz. Auch hier gilt "First Come, First Serve“. Wir fanden schon bald einen tollen Platz mitten im Wald und verbrachten den Rest des Tages am türkisfarbenen See. Der Campingplatz ist auch Ausgangspunkt für zwei reizvolle Wanderungen. Beide sind gesamt etwa 8 km lang und enden entweder am Chephren- oder am Cirque-Lake. Wir haben dies, obwohl als sehr reizvoll beschrieben, weggelassen. Das Sonnenbad am Waterfowl Lake war irgendwie noch reizvoller als eine lange Wanderung.