Reisebericht Kasane bis Maun / Savuti


Mittwoch, 05.06.2013

 

Endlich war der Tag gekommen, an dem wir uns dem Okavango Delta nähern würden. Von Kasane aus fuhren wir früh los, da man uns eine sehr lange Fahrzeit bis nach Maun prophezeit hatte. Um 06:00 Uhr waren wir mit unserem Lieblingskellner Judge verabredet, um unsere Breakfast Packages in Empfang zu nehmen. Nach afrikanischer Art verzögerte sich die Übergabe etwas, doch um 06:25 Uhr konnten wir endlich los. Über die Transitstrecke fuhren wir durch den nördlichen Teil des Chobe Nationalparks, um kurz vor der Grenzstation an der Ngoma Bridge links Richtung Kachikau und Savuti abzubiegen. Bis zur ersteren Ortschaft war die Straße noch asphaltiert. Der Übergang von Asphalt zu Sand danach war jedoch extrem. Von jetzt auf nachher steckten wir auf einer tiefsandigen Piste, die nicht nur vorübergehend so blieb, sondern sich kilometerweit durchzog. Zudem war sie auch noch einspurig, so dass wir ständig hofften es würde kein anderes Auto entgegenkommen, denn der ausweichende hätte dann definitiv größere Probleme nicht stecken zu bleiben. Der 4WD des Hilux arbeitete aber zuverlässig und baggerte uns beständig über die Piste. Eine kaum beschilderte Abfahrt in Richtung des Savuti, einem weiteren Teilgebiet des Chobe Nationalparks, verpassten wir beinahe, merkten aber noch rechtzeitig, dass wir nicht weiter in Richtung der Linyanti Sümpfe fahren sollten. Die Strecke blieb weiter extrem und wir wollten uns gar nicht erst vorstellen wie die allseits gefürchtete Sand Ridge Road südlich des Savuti erst aussehen möge. Irgendwann erreichten wir das North Gate des Chobe und mussten dort erstaunlicher Weise keine Liste ausfüllen und noch nicht mal unser Permit vorzeigen. Kurz darauf erreichten wir den Savuti, laut Berichten und Reiseführern einen überaus tierreichen Teil des Nationalparks in dem auch eine der sündhaft teuren Lodges lag, die wir uns im Vorfeld nicht leisten wollten. Da wir zeitlich gut dran waren, entschlossen wir uns dazu, schon heute auf Pirschfahrt zu gehen. Das Wegenetz war überschaubar und so kurvten wir kreuz und quer über die Pisten und Pfannen ausgetrockneter Wasserstellen. Wasser gab es tatsächlich nur an einigen wenigen Stellen. Dort war dann auch am meisten los. Gnus, Antilopen, Warzenschweine und etliche sonstige Tiere konnten wir beobachten. Zwei Schabrackenschakale waren mal wieder eine willkommene Abwechslung. Insgesamt empfanden wir den Savuti als nicht so toll, was aber sicher an der schlechten Tageszeit für Tierbeobachtungen gelegen haben mag. Trotzdem war uns schnell klar, dass wir uns die eigentlich für einen der nächsten Tage geplante sehr lange erneute Anreise von Maun aus nicht mehr antun wollten. Nach etwa 2 Stunden Game Drive im Savuti fuhren wir weiter Richtung Süden und standen bald schon an der Gabelung, an der es links über die March Road und rechts über die Sand Ridge Road Richtung des South Gate des Chobe ging. Der Ranger am North Gate hatte uns gesagt auf der March gäbe es sehr hohes Gras und die Sand Ridge würde gehen, so dass wir in diese entsprechend auch einbogen. Tatsächlich war sie im Vergleich mit dem Teil von Kachikau bis North Gate vergleichsweise harmlos, nur endlose Bodenwellen und Schlaglöcher machten die Fahrt unbequem und langsam. Blöder Weise schafften wir es auch noch an einer Abzweigung den falschen bzw. besser gesagt den schlechteren Weg einzuschlagen, der uns auf noch unwegsameres Gebiet brachte. Hier kam dann erstmals der von den Freundinnen geliehene GPS-Empfänger zum Einsatz, da wir uns irgendwann nicht mehr sicher waren noch in die richtige Richtung zu fahren. Taten wir, und erreichten auch auf dieser Route das South Gate. Von dort wurde es besser und die letzten 19 km bis zu unserer Unterkunft, der Thamalakane River Lodge, waren dann wieder geteert. Wir kamen gegen 15:00 Uhr dort an, checkten ein und waren erfreut, dass man uns ein Chalet für vier Personen zugewiesen hatte. Da war genügend Platz sich auszubreiten und schließlich waren wir auch die nächsten fünf Nächte hier zu Gast. Durch negative Bewertungen in entsprechenden Foren waren wir mit einem negativen Gefühl angereist, wurden aber eines Besseren belehrt. Es stimmte zwar das die Chalets aus Stein innen durch die schwache Beleuchtung sehr dunkel waren, doch ansonsten war die Anlage sehr gepflegt und vor allem hatte auch hier das Restaurant „á la Carte“ zu bieten. Bevor wir in diesen Genuss kamen, mussten wir aber nochmal los und die 17 km einfache Strecke nach Maun bis zur nächste Tankstelle auf uns nehmen. Dort schauten wir uns auch gleich ein wenig um und fanden z.B. das Büro von Heli Horizons, bei denen wir für den 10. Juni einen Hubschrauberflug gebucht hatten. Zurück im Hotel machten wir uns frisch und genossen dann endlich ein tolles Abendessen mit Filetsteaks nach einem anstrengenden, aber tollen Fahrtag.