Reisebericht Panhandle - Okavango River


Dienstag, 11.06.2013

 

Für heute hatten wir zusammen mit der Zimmerbuchung eine Tagestour mit dem Boot auf dem Okavango reserviert. Endlich mussten wir dafür einmal nicht allzu früh aufstehen. Nach einem stressfreien Frühstück stiegen wir um 09:40 Uhr auf das kleine Boot unseres Guides Otto. Der erklärte uns später, dass dieser Name nichts mit dem deutschen Otto zu tun hat, sondern in seiner Stammessprache „Der Erwartete“ bedeutete. Diesen Namen bekam er von seinen Eltern, da er nach fünf Töchtern der sehnlichst erwartete erste Sohn war. Otto war auf jeden Fall cool drauf und kannte vor allem jeden Vogel entlang der achtstündigen Tour beim Namen. Birdwatching war denn auch das Hauptziel der  Bootstour, denn entlang des Okavango gibt es etwa 400 Arten zu bewundern. Einen kleinen Teil davon bekamen wir während des Tages auch zu sehen. Unglaublich welche guten Augen Otto hatte, entdeckte er sogar die ganz kleinen und wunderschönen Exemplare im dichten Schilf oder in den Bäumen entlang des Ufers. Auch wir hielten Ausschau und entdeckten so manches selbst, doch die wesentlichen Dinge zeigte uns meist Otto. Der konnte uns natürlich immer nur die englischen Namen der Vögel nennen, doch dank unseres Plans vom Etosha Nationalpark und der Shell-Karte aus dem Chobe konnten wir die meisten schnell zuordnen. Neben den vielen Vögeln bekamen wir auch eine ganze Menge Krokodile und ein paar Warane zu sehen. Manche Krokodile verschwanden bei Annäherung schnell im Wasser, andere ließen uns ganz nahe an sich heran, so dass wir tolle Fotos und Filme dieser gewaltigen Echsen machen konnten. Von Babykroks bis zu ausgewachsenen 4-5 Meter langen Exemplaren war alles dabei. Hippos tummelten sich hier ebenfalls, hauptsächlich im Wasser. Einer schoss plötzlich aus dem Schilf, als wir recht nahe am Ufer entlang tuckerten. Otto gab sofort Stoff, denn diese gefährlichsten Tiere Afrikas können selbst so einem Aluminiumboot gefährlich werden. Und meist greifen sie sofort an. Ein weiterer Hippo kam später vom Ufer aus auf uns zu geschwommen und verfolgte uns sogar eine Weile. Otto erzählte uns, dass vor wenigen Monaten ein Fischer in seinem Mokoro von einem Hippo angegriffen wurde. Nur durch das sofortige zu Hilfe kommen anderer Fischer überlebte er schwer verletzt. Wir fuhren von Drotsky´s flussaufwärts bis zur namibischen Grenze und wieder zurück. Die letzten 90 Minuten ging es dann noch flussabwärts an verschiedenen Lodges vorbei, wo wir nochmal zwei neue Vogelarten entdeckten. Die skurilste Entdeckung aber waren auf dem Rückweg zwei kurz nacheinander treibende mit Bäumen und Palmen bewachsene Inseln aus Treibgut und Erde. Irgendwo hatten die sich wohl durch die Wassererosion losgerissen und trieben nun mit der Strömung den Okavango hinunter. Auf dem Hinweg hatten wir sie noch gar nicht entdeckt, da sie vermutlich gerade irgendwo am Ufer festhingen. Es war ein toller Tag mit vielen Eindrücken vom Leben am etwa sieben Meter tiefen Fluss. An manchen Stellen, insbesondere in Kurven, wird er sogar bis zu 20 Meter tief. So konnten wir einen Eindruck gewinnen woher das viele Wasser kommt, das kurze Zeit später dieses riesige Gebiet des Okavango Delta unter Wasser setzt. Ein toller Tag für uns, den wir jedem Reisenden empfehlen wollen. Diese Bootstour muss man auf jeden Fall machen!


Mittwoch, 12.06.2013

 

Eigentlich war für heute der Besuch der Tsodilo Hills geplant. Die tausende Jahre alten Felsmalereien dort brachten ihnen den einzigen botswanischen Titel als Weltkulturerbe durch die UNESCO ein. Nach einigen Überlegungen waren wir uns aber schnell einig, dass wir als Kulturbanausen bereits in Twyfelfontein genug solcher Malereien gesehen hatten und uns die lange Anfahrt zu den Tsodilo Hills dafür einfach zu stressig war. Zudem hätte man dort nur mit einem wieder zu bezahlenden Guide herumlaufen dürfen, was die Entscheidung noch leichter machte. Die letzten Tage und die vielen Fahrten in den Moremi hatten uns schon ein wenig ausgelaugt. So entschieden wir uns für einen Faulenzertag in der Sonne am Pool der Lodge, den wir dann auch entspannt verbrachten. Am Flussufer direkt vor der Haustür entdeckten wir noch einen sehr schönen Waran. Zudem hatten wir genügend Zeit um uns für die letzten verbliebenen Tage in Namibia einzulesen und einzustimmen. Wir sicherten unsere Filme und Fotos und schrieben Berichte.