Bartolomé


Freitag, 06.05.2016

 

Die erste Tour war zeitgleich die längste. Wir fuhren heute auf die Insel Bartolomé. Mehr oder weniger pünktlich wurden wir vom Tourbus des Veranstalters am Hotel abgeholt und auf die andere Seite der Insel gebracht. Vorbei an den „Los Gemélos“ ging es die lange gerade Strecke hinunter zum Itabaca Channel, von wo die Ausflugsboote in der Regel ablegten. Nach einer kleinen Sicherheitsunterweisung unseres Guides und der Aushändigung der Schwimmwesten für das Übersetzen mit dem Dingi (bzw. dem kleinen Motorschlauchboot) ging es auch schon bald los. Von weiter draußen lief unser Boot gerade im Hafen ein und wir wurde hinübergebracht. An Bord des Schlauchbootes hieß es sogleich Schuhe ausziehen. Alle Ausflugsboote sind schuhfreie Zone, was aber ohnehin die bequemste Art war sich an Bord aufzuhalten. Die 16 Teilnehmer verteilten sich über das Boot und jeder fand bequem seinen Platz. Schon waren wir unterwegs in Richtung Nordwesten auf die große Insel Santiago zu. Unterwegs auf etwa einem Viertel des Weges passierten wir die Isla Daphne Mayor, die größere von Zwillingsinseln (die andere liegt weiter nördlich und heißt Isla Daphne Menor) die wir schon beim bogenförmigen Anflug auf Baltra gesehen hatten. Wir fuhren sehr dicht am Rand der steil aus dem Wasser ragenden Insel entlang und sahen unter dem durch das Wasser ausgeschwemmten Randwulst zahlreiche Tiere wie Blaufußtölpel, Seelöwen, Pelikane, Gabelschwanzmöwen und Reiher.


Die weitere lange Fahrt verlief dann erstmal ohne Höhepunkte, ehe die Isla Santiago immer näherkam. An dessen Küste, noch in größerem Abstand, fuhren wir weiter nach Norden bis Bartolomé in Sicht kam. Diese kleine vulkanische Insel liegt nur durch einen kleinen Kanal von Santiago abgetrennt vor dessen Ostküste. Je näher wir kamen, umso deutliche wurde der vulkanische Ursprung der Inseln. Wir waren hier ein ganzes Stück näher am sogenannten Hotspot, dem Entstehungspunkt der Inseln. Somit waren die Inseln deutlich jünger und die vulkanischen Aktivitäten deutlicher. Richtig aktiv sind daher auch die Vulkane auf den jüngsten Inseln Isabela und Fernandina.

Wir lagen schon bald vor Bartolomé vor Anker und wurden mit dem Schlauchboot, dieses hing während der Fahrt an einem Seil hinter dem Boot, an Land gebracht. Wir konnten hier trocken landen und liefen nachdem alle inklusive Guide an Land waren los den Berg hinauf. Es war ein Weg aus Holzplanken und –treppen angelegt worden, den wir nicht verlassen durften. Wir sahen eine hier endemische Kakteenart und verschiedene Lavaarten. Oben angekommen bewunderten wir die unfassbar schöne Landschaft auf der Rückseite. Traumhafte Vulkanlandschaften in den verschiedensten Brauntönen, weiße Strände und viel kleine Buchten im azurblauen Meer bildeten ein tolles Fotomotiv. Als wir uns ausgiebig umgesehen hatten, gingen wir auf gleichem Weg zurück zur Anlegestelle, nicht ohne immer wieder kleinere Zwischenstopps einzulegen.

Zurück an Bord fuhren wir nur ein kleines Stück weiter und wurden zum Schnorcheln an einem Strand abgesetzt. Seelöwen, Grüne Wasserschildkröten und allerlei Fische konnten entdeckt werden. Neben uns, teilweise nur ein bis zwei Meter entfernt platschten immer wieder Pelikane ins Wasser. Auf der Jagd nach Fischen war es ihnen reichlich egal, ob da gerade ein schnorchelnder Tourist im Weg war. Einfach genial. Leider verging hier die Zeit zu schnell und wir mussten wieder an Bord. Dort gab es dann in Form von Fisch mit Reis ein leckeres Essen serviert. Wirklich sehr schmackhaft. Die lange Rückfahrt verlief ereignislos und wir machten es und gut eingeschmiert in der Sonne auf dem Vorderdeck bequem. Am Itabaca Channel angekommen wartete bereits der Bus, um uns zurück nach Puerto Ayora zu bringen.