Santa Fé


Sonntag, 08.05.2016

 

Heute stand schon das nächste Highlight auf dem Programm. Die Insel Santa Fé wollte von uns erkundet werden. Da Santa Fé südöstlich von Puerto Ayora auf etwa einem Drittel Weg Richtung San Cristóbal liegt, legte das Boot direkt im Hafen von Puerto Ayora ab und die Fahrt mit dem Bus zum Itabaca Channel entfiel. Rechtzeitig machten wir uns von daher vom Fortaleza auf den Weg zum Hafen, wo wir uns mit dem Guide trafen. Schon bald waren wir an Bord und legten durch den toll gelegenen Hafen von Puerto Ayora ab. Wir hatten diesmal das mit Abstand modernste Schiff (die ersten beiden waren auch völlig in Ordnung gewesen) erwischt und machten es uns auf dem Vorderdeck in der Sonne bequem, denn auf der Fahrt bis Santa Fé standen keine Attraktionen an. Als die Insel in der Ferne ins Blickfeld kam, dauerte die Fahrt eine weitere Stunde an. Wir fuhren entlang der Nordküste der Insel bis an deren östliches Ende. Dort sahen wir ein größeres Kreuzfahrtschiff vor Anker liegen, dessen Passagiere den Landgang aber offensichtlich schon hinter sich hatten. Sie wurden gerade mit mehreren Schlauchbooten auf das Schiff zurückgebracht. Gut so, denn wir hatten den Strand und den Weg für uns und unsere Mitfahrer alleine. Wir fuhren an einer kleinen Landzunge vorbei und konnten auf deren anderer Seite bereits eine tolle Bucht mit türkisfarbenem Wasser erkennen. In diese steuerte der Kapitän das Boot und setzte etwa in deren Mitte den Anker.


Mit dem Schlauchboot wurden wir zum Strand am hinteren Ende der Bucht gebracht und mussten diesem Mal nass anlanden, d.h. ins Wasser steigen und die letzten paar Meter an den Strand waten. Für uns kein Problem, da wir bei solchen Gelegenheiten immer unsere allzeit bewährten Outdoorsandalen anhaben. Da andere nicht so schlau waren und ihre Sneakers samt Socken mitbrachten, verschaffte uns ihr langwieriges Anziehen der Schuhe Zeit den Strand zu erkunden. Und da gab es mehr als genug. Nur ein paar Meter entfernt spielten zwei Seelöwen im flachen Wasser nahe dem Strand. Die Eltern lagen derweil faul auf dem Rücken am Strand und dösten vor sich hin. Die beiden Racker entdeckten einen Pelikan in ihrer Nähe, den sie natürlich sofort ein wenig ärgern mussten. Der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und steuerte ein wenig auf das tiefere Wasser zu. Dahin dürfen die jungen Seelöwen nicht, denn da lauert Gefahr durch die Riffhaie. Wir hätten den beiden noch stundelang zuschauen können, als aus den Büschen oberhalb des Strandes ein riesiger Bulle auftauchte und sich Richtung Wasser walzte. Ein Prachtexemplar. Wir gingen den Strand in die Richtung, aus der wir gekommen waren zur Landzunge zurück und sahen auch hier ein paar verspielte Seelöwen im Wasser. An Land ruhten sich Pelikane aus und unter einer Palme sahen wir den ersten Santa Fé Landleguan. Dieser ist hier endemisch und ist komplett gelb. Welch ein schönes Exemplar dieser Art. Die Santa Fé Leguane leben von den hier in Hülle und Fülle wachsenden Opuntien, die hier bis über 10 Meter groß sind. Sie sitzen die meiste Zeit des Tages unter den Bäumen bzw. Kakteen und warten bis etwas Essbares in Form von Blüten, Knospen oder Astteilen für sie herunterfällt. Nachdem alle ihre Schuhe anhatten konnte es losgehen auf den Weg die Steilküste entlang.    


Wir trafen immer wieder auf verschieden große Exemplare der Santa Fé Echsen und immer wieder auf Seelöwen, die es sich aus für unsere Sichtweise ungemütlichen Stellen auf oder zwischen Felsen gemütlich gemacht haben. Alleine der steile Weg vom Meer hier hinauf scheint beschwerlich zu sein, was die Seelöwen aber offenbar nicht davon abhalten konnte. Wir bekamen immer wieder interessante Erläuterungen durch unseren Guide, der sich wirklich auskannte. Diese Erfahrung haben wir auf alle Ausflügen gemacht. Oft sind die Guides Studenten der Biologie oder ähnlichen Fachrichtungen und verdienen sich in den Semesterferien etwas hinzu. Dementsprechend sind sie geschult. Der Weg den wir gingen war an sich nicht allzu weit und trotzdem sehr interessant. Auf dem Rückweg hatten wir noch tolle Ausblicke auf die untenliegende Bucht.    


Nach Rückkehr zum Boot hatten wir wie immer die Gelegenheit zu schnorcheln. Diesmal direkt vom Boot aus. Wir konnten uns direkt vom Heck ins Wasser gleiten lassen und die wenigen Meter zur Steinwand der Landzunge schwimmen. Dort erwarteten uns schon einige äußerst spielwillige Seehundkinder. Wir nahmen dankend an und genossen die Zeit mit den neugierigen Rackern. Einer biss sogar in unsere GoPro, wahrscheinlich um zu sehen, ob es sich um etwas Essbares handelt. Ein Schatten tief unten am Grund der Steinwand erregte plötzlich im Augenwinkel unsere Aufmerksamkeit. Es war ein Weißspitzenriffhai, der aber genauso schnell aus dem Blick verschwand wie er gekommen war. Aufregend. Unsere erste Haisichtung.

Zurück an Bord gab es wie üblich ein wieder sehr schmackhaftes Fischgericht zu essen und schon bald danach befanden wir uns schon auf dem Rückweg nach Puerto Ayora. Schön, dass nach der Ankunft im Hafen keine Busfahrt mehr anstand, sondern wir uns nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt direkt per Taxi auf den Heimweg machen konnten.