Dienstag, 14.05.2019
Heute verließen wir Kyōto und fuhren schon zeitig zum Bahnhof, da wir uns diesen noch ein wenig genauer anschauen wollten. 1997 wurde ein neuer Bahnhof eingeweiht, der im Stile des Futurismus erbaut wurde. Das 70 m hohe und 470 m lange Gebäude hat eine Grundfläche von 237.689 qm. Markant ist die unregelmäßige Glasfassade auf einem Stahlskelett.
Dann bestiegen wir aber unseren Shinkansen in Richtung Hiroshima. Vor der Ankunft dort, hatte wir allerdings einen Zwischenstopp eingeplant, um die historische und wunderschöne Burg Himeji in der gleichnamigen Stadt zu besichtigen. Am Bahnhof angekommen muss man sich beeilen, um einen der „Locker“ (Schließfächer) für das Gepäck zu ergattern. Denn diesen Zwischenstopp planen im Grunde alle Touristen ein und alle brauchen einen Platz für ihre Koffer und Taschen. Wir waren zeitig genug dran und konnten unsere großen Taschen in zwei nebeneinander liegenden Lockern verstauen. Nur das einzuwerfende Kleingeld hatten wir nicht. In den Geschäften drumherum ist man nicht sehr erfreut, wenn man wegen Wechselgeld anfragt. Aber zumindest wurden wir auf den Wechselautomaten hingewiesen, der gleich in der Nähe stand. So konnten wir uns schon bald mit „leichtem Gepäck“ auf den Weg zur Burg machen. Aus dem Bahnhofsgebäude hinaus muss man im Grunde nur kerzengerade der Straße nach Norden für einen guten Kilometer folgen und gelangt dann unweigerlich zum Eingang der Burganlage bei der Sakuramon-bashi Brücke. Kurz darauf steht man auf dem riesigen Sannomaru Square, einen freien Platz mit tollem Blick auf die Burg. Die Burganlage besteht aus 83 einzelnen Gebäuden und ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus dem Japan des 17. Jahrhunderts. Sie hat den Beinamen Shirasagiō, was übersetzt „Weiße Reiher Burg“ bedeutet. Auch die Burg Himeji gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans, wurde 1956 zur „Besonderen historischen Stätte“ und 1993 als Weltkulturerbe der Unesco anerkannt. Wenn man am Square links vorbei ein Stück nach oben geht, gelangt man zur Kasse und zum Eingang in das innere Areal der Burg. Beim Rundgang besichtigten wir auch die Burg von Innen und stiegen Geschoss für Geschoss über teilweise extrem steile Holztreppen nach oben. An einer Stelle steht ein größeres Modell der Burg, an dem man sich die Holzbauweise des inneren Skeletts gut vorstellen kann. Durch die Fenster bekommt man schöne Panoramablicke über die Anlagen und die Stadt Himeji präsentiert. Die Schuhe mussten wir am Eingang zur Burg ausziehen und mussten sie in Plastiktüten mittragen. Am Ende gab es dann Sitzbänke um sie wieder anzuziehen. Der Rundgang war mit Ausnahme der letzten steilen Treppe die bis unter das Dach des Gebäudes führte so angelegt, dass sich keine Besucher auf den Treppen entgegenkamen. Es gab also Treppen nach oben und andere die wieder hinunterführten. Der Zwischenstopp in Himeji ist absolut empfehlenswert und sollte unbedingt mit eingeplant werden. Zeitbedarf etwa 3 Stunden. Am Bahnhof kauften wir uns noch je eine Bento-Box, in der verschiedene kleine Speisen getrennt voneinander eingelegt sind. Diese Darreichungsform gibt es in Japan schon seit dem 5. Jahrhundert und sie wird sehr gerne von den Japanern für die Zugfahrten im Shinkansen genutzt.