Montag, 16.05.2016
In der Nacht bekamen wir beide Magenprobleme und klagten über Übelkeit. Was war los? Wir nahmen allerhand Medikamente, die wir glücklicher Weise für solche Fälle dabeihatten. Sie linderten zwar die Beschwerden ein wenig, doch weg waren sie nicht. Und das, wo doch heute die letzte Fahrt mit dem Schnellboot zurück nach Santa Cruz bevorstand.
Wieder mussten wir früh raus. Nur wenige Meter von unserer Bar de Beto entfernt fuhr ein Taxibus los. Wir waren rechtzeitig da und der Fahrer tauchte auch wirklich pünktlich auf. Unterwegs sammelte er noch weitere Passagiere bei diversen Hotels ein, ehe wir beim Hafen ankamen. Es hätte uns nicht mehr gewundert, wenn wir eine Isabela-Ausreise-Gebühr hätten zahlen müssen, aber das blieb zum Glück aus. Die übliche Agrarkontrolle war auch schnell erledigt und bald saßen wir an Bord des Schnellbootes. Unsere Magenprobleme wurden schlimmer und wir waren froh, als uns die Schnellboot-Müdigkeit auch diesmal sofort im Griff hatte und wir erst kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Puerto Ayora wieder wach wurden.
Kaum an Land schleppten wir uns den Anleger vor um ein Taxi zu bekommen. Dieses brachte uns zu unserer Unterkunft für die letzten drei Nächte auf den Galápagos Inseln. Nachdem das „Fortaleza“ für diesen Zeitraum ausgebucht war, entschieden wir uns für eine andere, sehr zentral gelegene Unterkunft, das La K-leta Guest House. Wir wurden herzlich empfangen und bezogen unser sehr geräumiges Zimmer mit einer kleinen Küchenzeile. Es war perfekt für die letzten drei Nächte.
Uns ging es gar nicht gut, unsere Mägen stachen und grummelten vor sich hin. Wir legten uns erst mal schlafen und ruhten uns ordentlich aus.
Als wir aufwachten ging es uns schon besser, allerdings noch nicht gut genug für einen Restaurantbesuch. Daher entschieden wir uns unsere Küchenzeile zu nutzen und uns Nudeln zu kochen. Dazu mussten wie aber nochmal los zum Supermarkt. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einem netten Herrn angesprochen, der uns in sein Restaurant lotsen wollte. Heute nicht, vielleicht morgen. Wir kochten uns leckere Spaghetti und es ging uns bald wieder gut.
Dienstag, 17.05.2016
Heute stand unser letzte Bootsausflug auf dem Programm. Wir wollten die westlich von Santa Cruz gelegene kleine Insel Plazas Sur besuchen. Wir trafen uns mit dem Guide vor dem Laden der Marke „Reef“ und saßen alsbald im Bus, der uns zum Itabaca Channel brachte. Von dort fuhren wir mit dem tollen modernen Boot durch den Kanal zwischen den Inseln Santa Cruz und Baltra hindurch und an der Ostküste von Santa Cruz nach Süden. Nach etwa einstündiger Fahrt erreichten wir die beiden winzigen Inselchen Plazas Norte und Sur. Nur auf der dem südlichen Felsen der beiden sehr nah vor Santa Cruz liegenden Inseln darf man anlanden. Die nördlich darf nur von Wissenschaftlern betreten werden. Nach dem trockenen Anlanden mit dem Schlauchboot trafen wir sogleich auf eine ganze Kolonie Seelöwen. Der Bulle schwamm sichtbar vor der Küste auf und ab und hatte seine Kolonie immer im Auge. Im seichten Wasser tollten eine ganze Schar von Jungen herum, die unter den strengen Augen der Weibchen spielten. Immer wieder gab es aufgeregte Rufe, wenn sich eines der Kleinen zu weit ins tiefe Wasser wagte, dort wo die Haie lauerten.
Als alle an Land waren, lotste uns unser Guide über einen vorgegebenen Weg über die Insel. Diesen durften wir nicht verlassen. Unter den riesigen Opuntien sahen wir wieder etliche Landechsen, die hier wieder bunt gemischt gefärbt waren. Schöne Exemplare wie wir fanden. Die Insel ist zudem besonders, da hier neben den Opuntien eine Art roter Pflanzen, Sesuvien, wachsen. Sie verleihen der Insel eine schöne rote Färbung. Nachdem wir eine Zeitlang bergauf gelaufen sind, folgten wir der Südküste der Insel, einer Steilküste an der es hoch herging. Es wimmelte von Vögeln und wir konnten uns kaum satt sehen. Auf dem Weg bergab und die Nordküste entlang gab es kaum noch „tierische“ Attraktionen. Dafür sah die Vegetation mit den riesigen Opuntien, die in roten Farbtupfern wuchsen einfach toll aus. Ein wirklich lohnenswerter Rundgang.
Zurück auf dem Boot gab es wie immer ein leckeres Mittagessen und schon legten wir wieder ab in Richtung Itabaca Channel. Als wir diesen erreicht und in ihn hineinfuhren, fragten wir uns, wo die Crew uns zum Schnorcheln hinbringen würde. Hier im Channel, mit seinen steilen Küsten, konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen, wo ein guter Schnorchel Spot sein sollte. Doch wir hatten uns getäuscht. Direkt an der Steilküste hatte sich eine kleine Bucht gebildet, die erst ins Blickfeld kam, als wir nahe genug herangefahren waren. Nur eine kleine Landzunge trennte die Bucht vom Meer ab. Genau hier ließ man uns von Bord gehen und die restlichen Meter bis zur Bucht schwimmen. Riesige Fischschwärme empfingen uns. Sehr kleine Fische, die sich vor Räubern insofern schützten, als sie in großen Schwärmen und als Einheit auftraten. Ulkige kastenförmige Fische und solche, die wie mit einem Saugnapf befestigt nur an den Felsen entlang huschten, konnten wir ebenfalls entdecken. Ganz hinten in der Bucht sahen wir unter einem Felsvorsprung wieder eine große Zahl an Weißspitzenriffhaien. Wie schon bei „Los Tunéles“ ein unbeschreibliches Gefühl mit diesen edlen Tieren gemeinsam im Meer umherzuschwimmen. Zurück auf dem Boot waren wir uns einig, dass auch dieser Schnorchel Spot ein toller war.
Kurze Zeit später landeten wir wieder am Hafen und wurden mit dem Bus nach Puerto Ayora gebracht.
Am Abend gingen wir tatsächlich in das Restaurant, vor dem wir gestern von dem netten Herrn angesprochen wurden. Dies lag einerseits daran, dass das Restaurant einen wirklich guten Eindruck machte. Es hatte im ersten Stockwerk eine offene Terrasse zu bieten und auch die Speisekarte las sich prima. Zum anderen waren wir angetan vom netten Herrn, der uns in einer völlig unaufdringlichen und netten Art angesprochen hatte. Dies ist leider nicht immer so und meist nerven die „Restaurantlotsen“ gewaltig. In diesem Fall jedoch hatte der Chef, wie sich herausstellte war der „nette Herr“ der Inhaber des Restaurants, vollen Erfolg bei uns. Er erinnerte sich auch noch an uns und kam auch für ein Pläuschchen an unseren Tisch. Er sprach sogar ganz gut Deutsch, da er für ein paar Jahre bei Heidelberg gelebt hatte. Das Essen war sehr schmackhaft und wir bereuten unser Entscheidung nicht.