Isabela - Puerto Villamil


Donnerstag, 12.05.2016

 

Früh aufstehen war heute angesagt, denn schon um 06:30 Uhr ging unser Schnellboot zurück nach Santa Cruz. Leider gibt es keine direkte Verbindung von San Cristóbal nach Isabela, sodass wir uns dafür entschieden hatten die beiden einzelnen Fahrten an einem Tag zu machen. Gegen 08:30 Uhr liefen wir in den Hafen von Puerto Ayora ein und mussten den Vormittag in der Stadt verbringen. Das Boot nach Isabela legte erst um 13:30 Uhr ab. Unser Gepäck konnten wir wie viele andere auch in der Agency deponieren. Wir gingen erst mal gemütlich frühstücken. Angebote in den umliegenden Restaurants gab es dafür genug. Anschließend schlenderten wir die Avenida Charles Darwin entlang und shoppten durch die vielen Geschäfte. Ein paar Souvenirs suchten wir aus, die wir dann bei unserem abschließenden Aufenthalt in wenigen Tagen einkaufen wollten. Die restliche Zeit verbrachten wir im kleinen Park in der Nähe der Anlegestellen im Schatten.

Die Fahrten mit dem Schnellboot verliefen am heutigen Tag ähnlich wie schon die Erste. Es war gutes Wetter und die Wellen waren groß aber weit. Wieder übermannte uns schnell diese seltsame Schnellboot-Müdigkeit und wir verschliefen die meiste Zeit der ereignislos verlaufenden zweistündigen Fahrt. Erst als wir uns dem Hafen von Puerto Villamil auf Isabela näherten wurde es wieder interessant. Wir sahen eine große steinerne und sehr lange Mole, die den Hafen vor der See schützt. Etwas entfernt glitten der weiße Strand des Ortes und die daran liegenden Gebäude vorbei. Wir ankerten weiter draußen und wurden wieder mit Wassertaxis an den Anleger gebracht. Dort mussten wir erst einmal eine erneute Gebühr für das Betreten von Isabela in Höhe von je 10,- Dollar bezahlen. Wofür auch immer die waren, wir kamen nicht drum rum.

Oben angekommen standen wir erst einmal etwas dumm da. Der Hafen lag einen guten Kilometer vom Ort entfernt und es war kein Taxi oder ein Bus zu sehen. Dann kamen aber doch noch in paar Autos angefahren und darunter war auch ein Taxi. Zusammen mit einem anderen Paar belegten wir dieses rasch und wurden dann in den Ort gefahren. Im Ort fiel sofort auf, dass es keine geteerten Straßen gab. Dies waren alle sandig und es hatte das Flair eines kleinen Fischerdorfes (was es im Grunde auch war).


Unsere Unterkunft Hotel Galápagos lag fast am anderen Ende von Puerto Villamil, war dafür aber perfekt gelegen. Wir hatten das oberste Zimmer des kleinen Hotels gebucht und wurden nicht enttäuscht. Die große Terrasse mit direktem Blick auf das Meer und den langen wunderschönen Sandstrand war perfekt. Dies machte mehr als wett, dass unser Zimmer sehr klein und das Badezimmer ziemlich versifft war. Das Hotel lag direkt am Strand und wenn wir unten an der Treppe ankamen, standen wir direkt im Sand und an der offenen Bar unseres Gastgebers Beto. Dementsprechend hieß die Bar auch Bar de Beto. Wir holten gleich mal ein Bierchen und genossen später den spektakulären Sonnenuntergang von der Terrasse aus. Paradiesisch.

Am Abend spazierten wir die etwa 500 Meter zum zentralen Platz von Puerto Villamil, um den sich auch die meisten Restaurants gruppieren. Erstmal suchten wir einen Bankautomaten. Vergeblich wie sich noch herausstellen sollte. Blöd, wir hatten den Hinweis im Reiseführer überlesen (aber bei nochmaligem Nachschauen war er eindeutig vorhanden). Es gibt auf Isabela keine Bankomaten! Also aufpassen und genug Bargeld mitbringen. Uns kostete das Vergnügen in einem der Läden mit der Kreditkarte Geld zu holen satte 22% Aufpreis. Selbst Schuld. Es hilft übrigens auch nichts in den Restaurants mit Kreditkarte zu bezahlen, da diese ebenso die 22% verlangen. Zudem nehmen gar nicht alle Restaurants die Kreditkarte an. Na ja, es gibt Schlimmeres. Nachdem wir uns endlich für eines der vielen Restaurants entschieden hatten, aßen wir gemütlich und gut zu Abend. Später genossen wir die angenehme Luft und Stimmung auf unserer Terrasse. In der Nacht war nebenan wohl eine Art Freiluftdisko, jedenfalls schallte die Musik laut durch die Nacht, was uns aber wenig störte. Wir waren müde genug um sofort einzuschlafen.


Freitag, 13.05.2016

 

Den heutigen Tag ließen wir ganz gemütlich angehen. Wir gingen wieder in den Ortskern und weiter in Richtung Hafen. Das letzte Stück dorthin war gepflastert und schön angelegt. Kurz vor dem Hafen geht links ein kleiner Pfad auf Holzstegen mitten durch die Mangrovensümpfe. Mitten auf dem Steg lag plötzlich ein Seehund und schlief. Wir stiegen einfach über ihn hinweg, was ihn nur zu einem müden Augenzwinkern veranlasste. Am Ende gelangten wir auf eine kleine Holzplattform und waren an der Lagune „Concha de Perla“ angekommen. Glasklares Wasser ließ einen bis zum Grund blicken. Allerdings war dort nicht viel Getier zu sehen. Und da das Wasser sehr frisch war und wir unsere gesamte Ausrüstung nicht unbeaufsichtigt liegen lassen wollten, verzichteten wir auf einen Schnorchelgang. Auf dem Weg zurück hatte der Seelöwe eine wenig mehr Platz gelassen und wir konnten locker seitlich an ihm vorbei. Vor dem Zugang zum Pfad durch die Mangroven lagen etliche große Marine Iguanas im schwarzen Kies und sonnten sich. Gegenüber war eine kleine Strandlandschaft mit ein paar Hütten und Sitzgelegenheiten. Überall lagen Seelöwen herum. Wir hatten Lust auf einen überall angepriesenen Smoothie, doch egal wo wir fragten, wurden wir abgewiesen. Erstmals traten uns die Einheimischen unfreundlich gegenüber. Vielleicht waren wir aber auch noch zu früh dran.


Also liefen wir den Weg wieder zurück und fanden kurz nach dem Ortseingang eine kleine Bar mit ein paar überdachten Holztischen. Auch hier wurden die Smoothies auf Schildern angeboten. Die nette Dame hinter der Bar zauberte uns zwei herrliche Ananas-Smoothies aus frischen Früchten. Kurz danach gingen wir in eine der zahlreichen Agency´s, um uns nach einer Schnorcheltour zu Los Tunéles zu erkundigen. Diese oder die Tour zu Las Tintoteras wurden überall wärmstens empfohlen und eine davon wollten wir natürlich machen. Wir fanden die Mitarbeiterin im Laden gleich sympathisch und so buchten wir die Los Tunéles Tour für den übernächsten Tag. Perfekt.

Kurz nach dem Ortskern bogen wir in eine kleine Nebenstraße nach rechts ab und gelangten so kurz darauf zu einer Salzlagune, die für ihren Vogelreichtum bekannt ist. Ein paar Stelzenläufer und Bahamaenten ließen sich blicken, viel war aber nicht los.

Bald gingen wir zurück zu unserer Unterkunft und starteten von dort zu einem ausgedehnten Strandspaziergang. Dieser unglaubliche Strang lud geradezu dazu ein. Wir kamen an Iguana Crossing, dem letzten Hotel des Ortes und an ein paar schwarzen Felsen, die bis ins Meer hineinragten vorbei. Sie sind bekannt für eine große Zahl Marine Iguanas, die uns heute aber gar nicht interessierten. Wir schlenderten weiter den endlos scheinenden Strand entlang, bis wir auf ein Schild stießen, welches auf den hier beginnenden Nationalpark hinwies. Auf dem Rückweg ließen wir uns noch auf ein Bierchen im Außenbereich der Bar neben unserer Bar de Beto nieder und genossen es im Schatten. Ein chilliger Tag endete mit einer fantastischen Fischplatte in einem Restaurant einer Nebenstraße des Zentrums, das wir beim Geldwechseln entdeckt hatten. Der Fisch und die Meeresfrüchte wurden auf einem Gestell serviert unter dem ein paar glühende Holzkohlebrocken lagen. So blieb alles schön warm. Es schmeckte vorzüglich.


Samstag, 14.05.2016

 

Wir liefen die Straße von unserer Unterkunft gleich links ortsauswärts und bogen bei Iguana Crossing, gleich nach dem Hotel, auf einen kleinen Pfad ein. Dieser führt zu mehreren kleinen Lagunen, die für Vögel bekannt sind. Vor allem auch für Flamingos. Wir liefen über den ersten Steg und sahen wieder ein paar Stelzenläufer und Enten. An der zweiten Lagune allerdings blieben wir stehen und trauten unseren Augen kaum. Eine größere Zahl rosa Flamingos bevölkerte den salzigen See. Wie schön. Da hatten wir echt Glück. In allen weiteren Lagunen in der Folge fanden wir weitere tolle Exemplare dieser filigranen Tiere. Einfach toll sie in freier Wildbahn zu erleben. Irgendwann verschwand der Pfad in einem Dickicht und wir gelangten am Ende zur Schildkrötenfarm Centro de Crianza Tortugas Gigantes. Auch hier wurden wir Augenzeuge der großen Bemühungen die Galápagos Schildkröten sicher aufzuziehen und sie damit vor den Gefahren eingeschleuster Feinde zu bewahren. In jedem Gehege fanden sich Schildkröten unterschiedlichen Alters. In kleinen Kästen konnten wir einige der ganz kleinen gerade mal ein Jahr alten Schildkröten sehen. Wir hielten uns hier eine ganze Weile auf und beobachteten unter anderem ein altes Männchen, wie es sich beim Akt mit einem sehr viel kleineren Weibchen reichlich abmühte und bei jedem „Stoß“ seltsame Stöhnlaute von sich gab.    


Wir gingen denselben Weg zurück und blieben immer wieder bei den Flamingos stehen. Zurück bei Iguana Crossing gingen wir an den Strand zu den bereits am Vortag entdeckten schwarzen Felsen, die bis ins Meer reichten. Hier verweilten wir etwa zwei Stunden, denn die Felsen waren voller Marine Iguanas und roter und schwarzer Klippenkrabben. Ein Fest für die Sinne und für den Auslöser unserer Kameras. Wir konnten hier aus nächster Nähe die Meeresechsen einzeln, zu zweit oder in größeren Gruppen ablichten. Auch an die Klippenkrabben kamen wir so nah heran wie selten. Sie sind zwar sehr scheu und haben offenbar einen Abstandssensor eingebaut. Ab dem Unterschreiten von ca. einem Meter, flohen sie panisch. Das reichte aber locker um sie formatfüllend auf die Speicherkarte zu sichern. Es machte riesig Spaß hier und wir genossen die Zeit am Iguana Crossing in vollen Zügen.

Zurück in der Unterkunft durfte ein kühles Bierchen zum Sonnenuntergang auf der Terrasse nicht fehlen. Später gingen wir wieder an den Hauptplatz im Ort zum Essen.