Anreise


Montag, 02.05.2016

 

Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg die Galápagos Inseln zu besuchen. Der Weg dorthin ist durchaus weit und selbstverständlich nicht per Nonstop-Flug zu erreichen. Aus diversen Angeboten und Möglichkeiten verschiedener Fluglinien, insbesondere spanischer und portugiesischer, hatte wieder einmal KLM das mit Abstand beste Angebot. Sowohl preislich als auch zeitlich war der Flug mit den Holländern nicht zu toppen. Vor allem die Reiseroute mit einer Zwischenübernachtung in Guayaquil war mit Abstand die beste. Das freute uns umso mehr, als wir in den letzten Jahren ausschließlich gute Erfahrungen mit KLM gemacht hatten. Und so kam es auch diesmal. Wir checkten bequem und pünktlich an unserem Heimatflughafen Nürnberg für den knapp einstündigen Zubringerflug mit KLM Cityhoppers ein und saßen nur kurze Zeit später an unserem Gate in Amsterdam Schiphol. Der Weg durch die Terminals war auf diesem tollen, modernen und bestens beschilderten Flughafen wie immer kurzweilig und bequem. Schon bald stiegen wir in die moderne Boeing 777 ein und waren mit unseren Plätzen in der letzten Reihe sehr zufrieden. Wieder war die Beinfreiheit für die Economy-Class überdurchschnittlich großzügig, so dass man auch mit 196 cm gut Platz hatte und sogar die Beine ausstrecken konnte. Der Service auf dem elfstündigen Flug nach Quito war top und die moderne Mediaanlage mit Touchscreen funktionierte bestens. Beim Anflug zur Zwischenlandung in Ecuador´s hochgelegener Hauptstadt Quito meinten wir fast irgendwo in Deutschland zu landen. Grüne Hochebenen, Felder, Wälder und eine toll in den Bergen gelegene Stadt konnten wir von oben beobachten. Wir durften im Flugzeug sitzen bleiben, was den Aufenthalt sehr angenehm machte. Einige Passagiere stiegen hier aus, so gut wie keine zu. So hoben wir schon bald für den einstündigen Flug nach Guayaquil ab. Dort brachten wir die Immigration hinter uns, das Anstehen in der Schlange war erträglich, und machten uns dann sogleich zu Fuß auf in unser nur 400m entferntes Flughafenhotel Holiday Inn. Es war brütend heiß und sehr schwül. Wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Aber das kühle Bierchen in der Hotelbar war nicht mehr weit. Um diese Zwischenübernachtung kommt man bei der Anreise übrigens nicht herum. Die Flüge auf die Galápagosinsel Baltra gehen alle erst am nächsten Vormittag.


Dienstag, 03.05.2016

 

Wir verließen das Hotel zeitig, denn wir mussten vor dem eigentlichen Einchecken noch die Agrarkontrolle für Galápagos passieren und uns ein Visum besorgen. Dafür gibt es einen extra Schalter und wir werden gleich mal um je 20,- Dollar erleichtert. Es herrschte ein wenig Chaos, weil nicht nur wir so genau wussten, ob man das Visum oder die Agrarkontrolle (und die dazugehörige Banderole) zuerst erledigen sollte. Am Ende war es wohl so, dass es völlig egal war in welcher Reihenfolge man es macht. Wichtig ist nur, dass man beim Einchecken für den Flug beides vorweisen kann. So geschehen und nach der Sicherheitskontrolle warteten wir am Gate auf unseren Flug mit TAME, einer der beiden Fluggesellschaften, die auf die Galápagos Inseln fliegen. Die andere ist LAN.

Nach etwa zweistündigem Flug sahen wir beim Landeanflug schon die ersten Inseln unter uns auftauchen. In einem langen Bogen flogen wir über den Itabaca Channel an der Insel Baltra vorbei und wieder zurück in Richtung des Flugfeldes. Jetzt sahen wir (rechts sitzend) die große Insel Santa Cruz. Baltra ist ein Militärstützpunkt und ist damit neben Santa Cruz, San Cristóbal, Isabela und Floreana eine der wenigen bewohnten Inseln.

Nach der Landung liefen wir ein Stück über das Flugfeld und dann auf einem geteerten Pfad in Richtung Flughafengebäude. Wir hatten gemäß anderer Berichte nur mit einer besseren Hütte mit Zeltdach gerechnet, doch offenbar wurde in den letzten Jahren das neue Gebäude errichtet. Die Gepäckannahme läuft zwar nicht mehr so chaotisch ab wie früher, als einfach ein Verschlag aufgemacht wurde und sich jeder auf den riesigen Haufen Gepäck stürzte, aber ein wenig veraltet ist der Vorgang immer noch. Aus der seitlichen Wand ragen vier Metallrampen in den Raum, auf die von außen das Gepäck geworfen wird und dann ein wenig nach unten rutscht. Da sich, wie leider an jedem Flughafen, die Leute direkt vor dieser Rampe postiert haben, konnten diejenigen deren Gepäck tatsächlich aufgelegt wurde nur noch schwerlich heranreichen. Gedrängelt wird halt überall. Wie auch immer, schon bald hatten wir unsere Seesäcke in Händen und begaben uns in Richtung Ausgang. Dort wurden wir sogleich um jeweils 100,-  Dollar Nationalparksgebühr und siehe da, auch um je 10,- Dollar Buskosten erleichtert. Immerhin, hin und zurück. Der Bus vom Flughafengebäude die wenigen Kilometer zum Bootsanleger am Itabaca Channel war bis vor kurzem noch kostenlos. Offenbar hat man hier eine neue Quelle entdeckt den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn es blieb keine Wahl. Ohne den Bus kam man nicht weiter. Also Geld hingelegt und Tickets in Empfang genommen. Am Bootsanleger gaben wir unser Gepäck einem jungen Mann, der es auf das Dach des Bootes verstaute. Wir Passagiere saßen unten und ließen uns in wenigen Minuten auf die andere Seite bringen. Dort warteten unzählige Busse und Taxis auf Mitfahrer. Wir hatten uns schon vorab entschlossen ein Taxi zu nehmen, denn der Bus würde nur an den zentralen Busbahnhof in Puerto Ayora fahren und wir bräuchten von dort wieder ein Taxi in unsere am Rande der Stadt gelegene Unterkunft. Die 20,- Dollar empfanden wir an dieser Stelle gut investiert. Auf der Fahrt vom Norden in den Süden passierten wir das Hochland von Santa Cruz und fuhren auch den beiden Vulkankratern der „Los Gemélos“ vorbei, die man von der Straße aber nur kurz erhaschen konnte. Schon jetzt aber sahen wir die deutliche Veränderung in der Vegetation. Im Gegensatz zum kargen Gestein an der Küste wuchsen hier Bäume und Sträucher und alles war grün. Bananenbäume und mehr bekommen die benötigte Feuchtigkeit hier oben durch den Nebel, der sich an den Inseln in den Bergen festsetzt. So bildet sich in höheren Lagen ein regelrechter Urwald.


In Puerto Ayora angekommen fuhr uns der freundlichen Taxifahrer direkt zu unserer vorab gebuchten Unterkunft „La Fortaleza de Haro“. Es war tatsächlich eine kleine Burg in die wir einzogen, mit Türmchen und Fähnchen. Alles perfekt. Drinnen wurden wir von den Inhabern Gianna und Roberto herzlich empfangen. Unser Zimmer war einfach klasse. In einem Eckbereich inklusive Türmchen mit Terrasse, einer riesigen Dusche und auf drei Geschossen gelegen blieb kein Wunsch offen. Perfekt für die ersten sechs Nächte auf Galápagos. Wir richteten uns ein und tranken ein Bierchen auf unserer tollen Terrasse mit Blick auf das entfernte Meer und den direkt nebenan beginnenden Nationalpark. Später machten wir uns frisch, denn am Nachmittag wollten wir schon los auf eine erste Visite des Städtchens Puerto Ayora.

Es war uns vorher bewusst, dass unsere Unterkunft nicht zentral im Ort gelegen sein würde. Wir waren dann entsprechend erfreut nur 10 gemütliche Spazierminuten bis zum östlichen Ende der Avenida Charles Darwin zu brauchen. Diese führt hier nach links zur Forschungsstation Charles Darwin und nach rechts die gesamte Avenida entlang bis zum Hafen. Schon hier befanden sich erste Geschäfte. Ein Stück weiter wurden diese immer mehr und mischten sich mit vielen Restaurants. So sahen wir auch das “Il Giardino“, welches in einem Reisebericht empfohlen wurde. Hierher würden wir an anderer Stelle zurückkommen. Weiter die Straße entlang kamen wir an eine kleine Anlegestelle, wo morgens der frische gefangene Fisch an Land gebracht und direkt verarbeitet wird. Jetzt am späteren Nachmittag war hier wenig los, was aber zwei Pelikane nicht davon abhielt immer noch hier herumzulungern. Es ist tatsächlich so, die Tiere zeigen keinerlei Scheu vor den Menschen, weil sie diese hier nie als Feind erlebt haben. Unglaublich. Zudem lagen hier die ersten Seelöwen faul herum. Die machen es sich überall bequem, dort wo es ihnen gerade passt. Das kann mitten auf dem Gehweg, einer Parkbank oder einem Gerät auf einem Kinderspielplatz sein. Kurz vor dem Hafen ist links die Hafenverwaltung und direkt daneben eine kleine Anlegeplattform aus Beton. Dorthin gingen wir als nächstes und bekamen die ersten Marine Iguanas, die schwarzen Meeresechsen, zu sehen. In großer Zahl bevölkerten sie den Beton und die schwarzen Felsen daneben und nutzen die letzten Sonnenstrahlen um sich aufzuwärmen. Gut dass wir schon auf unseren ersten Erkundungstrip die Kameras mitgenommen haben. Die wurden sogleich einem ersten Belastungstest unterzogen, schließlich mussten die possierlichen Tierchen aus jedem erdenklichen Winkel abgelichtet werden. Auf den schwarzen Felsen daneben waren auch ein ganzer Staat voller roter Klippenkrabben. Sie bildeten zum Schwarz der Felsen einen tollen Kontrast. In der Luft kreisten Prachtfregattvögel und Pelikane. Unser erster Eindruck der Tierwelt von Galápagos war schon mal beeindruckend. Und das, obwohl wir gerade erst angekommen waren und uns im touristischsten Städtchen der Inseln befanden. Nach einem leckeren Abendessen mit frischem Fisch spazierten wir zurück und bezogen bei angenehmen Abendtemperaturen unsere Terrasse. Dann übermannte uns die Müdigkeit und wir gingen höchst zufrieden ins Bett.