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HC Erlangen - Eine (fast) perfekte Hinrunde

Die Hinrunde endet erst mit dem extrem schweren Heimspiel gegen den aktuellen Tabellendritten HSV Bergtheim am 11. Januar 2020. Trotzdem kann ich ein kleines Zwischenfazit des bisher (nahezu) perfekten Vorrundenverlaufs ziehen. Wir erzielten unfassbare 22:2 Punkte. Ein Ergebnis, welches nach den Abgängen von Leistungsträgerinnen der letzten Saison wie Cara Reuthal, Anika Bissel und Sarah Pack und der zu integrierenden Neuzugänge so nicht zu erwarten war. Ein Grund dafür ist, dass wir unsere Deckung in Zusammenarbeit mit unseren beiden starken Keeperinnen zu einer stabilen Wand formen konnten. Wir stellen nach Gegentoren nicht nur die beste Deckung der Liga, sondern haben mit durchschnittlich nur knapp drei Zeitstrafen pro Spiel auch eine sehr faire Defensive. Das spricht für eine sehr gute Beinarbeit und allgemeine Athletik sowie gute Grundabwehrtechniken der Spielerinnen vor allem im Innenblock. Weitere Gründe für den bisherigen Erfolg sind die hohe Spielfähigkeit meiner Führungsspielerinnen und die große Lernbereitschaft des gesamten Teams. So können wir die aus freiem Spiel oder Auslösehandlungen resultierenden Überzahlsituationen durch sehr gutes Entscheidungsverhalten und hervorragende technische Fertigkeiten oft lösen und dadurch gute Wurfchancen kreieren. Würden die noch alle ihr Ziel finden ....... ;-)

Hervorzuheben ist wie ich finde die tolle kollegiale Zusammenarbeit und der Umgang der Trainer untereinander, während der Spiele und auch im Bezug auf den Austausch von Videos. Das war früher nicht immer so!! Klasse!! Selbst die beiden aktuell größten Konkurrenten Würm-Mitte und wir vom HCE tauschten ohne Probleme Videos aus. Einzig ein (Nachbar-)Verein verweigerte den Austausch von Videos (obwohl man an diese ohnehin auf anderen Wegen herankommt), was ich sehr schade fand. Was haben die denn zu verstecken? ;-)

Ein Highlight der Hinrunde war das mit Spannung erwartete Duell in Gräfeling gegen den Meisterschaftsfavoriten und Absteiger aus der 3. Liga HSG Würm-Mitte. Die Gastgeberinnen hatten bereits einen Punkt gegen Bergtheim abgegeben und standen entsprechend unter Druck. Standesgemäß ;-) durften wir mit dem HCE-Bus der 1. Mannschaft anreisen (vielen Dank an die Verantwortlichen), um bestens vorbereitet ins Spiel zu gehen. Zu verlieren hatten wir im Grunde nicht viel, aber gewinnen wollten wir natürlich. So entwickelte sich denn auch eine spannende, aber nicht hochklassige Partie, welche die HSG am Ende etwas glücklich, ihrer Favoritenrolle gerecht werdend und vor allem mit einer besseren Wurfquote mit 26:23 gewinnen konnte. Ein wenig Glück hatten auch wir im Heimspiel gegen den MTV Stadeln, als wir einem ständigen Rückstand hinterherlaufend am Ende noch mit 20:19 gewinnen konnten. Es war dies aber auch das einzige Spiel des bisherigen Saisonverlaufs, in welchem wir nicht als mehr oder weniger klarer Sieger vom Platz gingen. Beeindruckend war ansonsten unsere Stabilität und das Vermögen auch schlechtere Spielphasen abzuschütteln und neu anzugreifen. Dem hatten die meisten Gegner über die gesamte Spieldauer hinweg wenig entgegenzusetzen.

Besonders gefreut haben mich die eine oder andere Aussage von gegnerischen (und durchaus stark konkurrierenden) Trainerkollegen. So meinte einer: "Deine Mannschaft ist schlechter geworden (Anmerkung: Er meinte die personelle Besetzung nach den gewichtigen Abgängen) und trotzdem besser!" Diese Kompliment gebe ich ungefiltert an mein Team weiter. Vor allem auch an die Neuzugänge, die es sehr gut verstanden unsere Spielphilosophie zu verinnerlichen und sich extrem schnell in das Gesamtgefüge einbringen konnten. Ein Weg, der natürlich weiter begangen werden muss. Denn meine Mädels sind es, die sich in jedem Training lernbegierig verbessern und tröpfchenweise Neues ins Spiel übertragen können. Unser großer Kader fördert dabei automatisch Konkurrenzsituationen im Kampf um die nächste Spielaufstellung. Meiner Wahrnehmung nach wird dieser Konkurrenzkampf bisher mit einem sehr sportlichen Teamspirit ausgetragen und die Leistungen der Mitspielerinnen werden wertgeschätzt. Dies ist auch unabdingbar, um gemeinsame Ziele zu erreichen und als gesamtes Team Fortschritte und Erfolge zu erzielen. Jede einzelne trägt unheimlich viel dazu bei. Und so dürfen wir gespannt sein, wie unsere Entwicklung weiter geht. Nach dem Spiel gegen Bergtheim und dem Abschluss der Vorrunde wissen wir vielleicht schon ein wenig mehr. Danach folgt jedoch eine schwere Rückrunde, in der wir uns weiterhin in jedem Spiel werden zerreissen müssen, um den Sieg davonzutragen. Die Konkurrenz schläft nicht!

In diesem Sinne wünsche ich allen Verantwortlichen, Unterstützern, Fans, Eltern und natürlich dem Team einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt und ins Jahr 2020. Lasst uns gemeinsam weiter an einem Strang ziehen und gemeinsam weitere Erfolge feiern. Gemeinsam!!!!!

Let´s go HCE!!!

Fotos u.a. von:

www.sportfoto-zink.de

Richard Kraus; alias "krausede"