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Infected Rain & Lacuna Coil & Eluveitie

Die italienische Symphonic-Metal-Band Lacuna Coil war der Anlass für uns, mal wieder ein Konzert im Nürnberger Hirsch zu besuchen. Die Rocker um Leadsängerin Cristina Scabbia hören wir immer wieder gerne. Ich hatte sie bereits bei zwei Headliner-Konzerten erleben dürfen, doch Ulli hatte sie noch nie live erlebt. Dieses Mal waren sie zwar "nur" als Vorband von Eluveitie am Start, was uns aber nicht davon abhielt hinzugehen.

Den Anfang des Abend machte aber Infected Rain. Die Nu-Metal Band kommt aus Moldawien und wurde 2008 gegründet. Sängerin Elena "Lena Scissorhand" Cataraga und ihre Mitstreiter gaben ordentlich Gas und brachten den restlos ausverkauften Hirsch schnell zum Kochen. Harte Riffs und eine mit einer unglaublichen Bandbreite von guttural bis in die höchsten Töne ausgestattete Stimme von Lena gefielen uns sehr gut.

Lacuna Coil lieferte eine sehr gute Performance, wobei sie ebenfalls die etwas härteren Nummern auf die Setlist setzten. Co-Sänger Andrea, der eigentlich eine sehr gute Singstimme hat, bekam diesmal nur die "Roaring-Anteile" ab, was wir eigentlich nicht so gut finden. Wahrscheinlich haben sie sich dabei dem Hauptact angepasst. Besonders gut kam das Cover von "Enjoy the Silence" (Depesche Mode) und einer der größten Hits der Italiener "Nothing stands in your Way" rüber. Insgesamt eine sehr solide Vorstellung, die leider bereits nach 50 Minuten zu Ende war. Davon hätten wir gerne mehr gehört. Mal sehen, sie kommen bestimmt auch mal wieder als Hauptact in den Hirsch bzw. in die Nähe.

Eluveitie als Hauptact kannten wir offen gestanden vorher noch gar nicht. Die Schweizer um Gründer Christian "Chrigel" Glanzmann gibt es bereits seit 2002. Bemerkenswert ist die neunköpfige Besetzung der Band (früher waren es auch schon mal 10), da unheimlich viele keltische Instrumente in die Metal-Musik integriert werden. So zum Beispiel Violine, Keltische Harfe, Uillean Pipes, verschiedene Flöten und eine Drehleier. Dementsprechend gut war denn auch die Musik, die vor allem in den etwas sanfteren Zwischenpassagen von den benannten Instrumenten getragen wurde. Was die wirklich passable Musik aber restlos zerstört, ist der ausschließlich gutturale "Gesang" von "Chrigel", wenn man das überhaupt Gesang nennen kann. Umso schöner ein Song den Fabienne Erni, die auch die keltische Harfe spielt, vortrug. Tolle Musik mit richtiger Singstimme. Ich glaube damit wären Eluveitie deutlich besser und würden ein noch breiteres Publikum anziehen. Aber gut, die Metal-Fraktion würde uns steinigen, denn die stehen auf dieses teuflische Gegurre des Sängers. Uns ging es auf die Dauer sehr auf die Nerven.

Ungeachtet dessen war es insgesamt ein wunderschöner Konzertabend :-)