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Manowar

Wir müssen zugeben, dass wir von den selbsternannten "Kings of Metal" von Manowar, außer ihrem wirklich grandiosen Hit "Warriors of the World United", nicht wirklich viel kannten. Als einzigstes von unzähligen Alben habe wir auch nur den gleichnamigen Longplayer im Schrank. Die 1980 in den USA gegründete Band bestand über die Jahre durchgehend nur aus Leadsänger Eric Adams und dem grandiosen Bassisten Joey DeMaio. Gründungsgitarrist Ross "The Boss" Friedman stieg bereits 1988 aus und wurde im Laufe der Jahre inzwischen zum dritten Mal ersetzt. Am Schlagzeug wechselte die Besetzung noch häufiger. Manowar erwarb sich bald den Ruf als lauteste Band der Welt. Dies bestätigten mehrfache Messungen des Schalldruckpegels, der zum Teil bis zu knapp 130 DB erreichte. Wir waren dementsprechend gespannt und offen für alles was da kommen sollte.

Was dann kam, kam mit gewaltiger Verspätung. Ohne eine Vorband zu haben, was wir grundsätzlich als sehr positiv ansahen, begann das Konzert erst, nachdem sich die Menge im ausverkauften Zenith in München die Füße bis um 21:15 Uhr platt gestanden hatte. Das mussten alle auch schon beim wie immer im Zenith ewig dauernden Einlass, den die Veranstalter offenbar nie in den Griff bekommen werden.

Das Bühnenbild war nachdem der leicht durchsichtige Vorhang gefallen war grandios. Im Vordergrund war ein Gebirge mit Vulkankegeln aus denen teilweise Lavaflüsse hervorkamen aufgebaut. Statisten auf dem Gebirge waren Teil der tollen Show. Die wurde durch eine passende LED-Wand im Hintergrund komplettiert, die in der Gesamtheit eine unglaubliche Tiefe ins Bühnenbild brachte. In einer kleinen Höhle unter dem Aufbau stand das Schlagzeug. Das Bühnenbild ansich, mit den von Manowar-Covern bekannten etwas martialisch angehauchten Gestalten, muss nicht jeden Geschmack treffen, aber zur Metalmusik passte es jedenfalls. Auf alle Fälle wurde neben der Musik auch einiges fürs Auge geboten.

Der Sound war absolut grandios. Hier sammelte Manowar bzw. der Tontechniker einen weiteren Pluspunkt bei uns. Die Lautstärke war exakt richtig bemessen. Die bemerkenswerte Stimme von Eric Adams kam deutlich durch und war klar verständlich. Das Schlagzeug dominant, aber eben nicht so sehr, dass es alles andere übertönt hätte (was wir leider schon öfter bei unseren Konzerten erlebt haben) und die beiden Gitarren hervorragend abgestimmt. So war es neben den Augen auch für die Ohren ein absoluter Genuss das Konzert zu verfolgen.

Tja und dann natürlich die Musik. Es ist halt einfach so, dass Metalmusik vielfach in Richtung Einheitsbrei verschwimmt. Trotzdem war kein Song dabei, der nur schlichten Krawall bedeutete, sondern vielmehr hatten alle Titel eine schöne Grundmelodie und waren deshalb hörenswert. Verschiedene Gitarrenriffs und Soli rundeten das Ganze ab, was uns am Ende in der Gesamtheit der "hitverdächtigen" Songs aber dann doch zu wenig war, um zu sagen wir würden nochmals ein Konzert der Amerikaner besuchen wollen. Das absolute Highlight war aber natürlich der schon erwähnte einzige wirklich große Hit der Band "Warriors of the World United", der den Abschluss vor der Zugabe mit drei weiteren Titeln bildete. Dieser Song ist ein derartiger Ohrwurm, wir würden ihn definitiv zur Liste unsere Lieblingsmusik hinzufügen und er wurde von der Band auch wunderschön vorgetragen.

Fazit: Es war ein insgesamt sehr schöner Metalabend mit Manowar, mit guter Musik, tollem Sound und einer durchweg guten Lightshow mit entsprechendem Bühnenbild. Rock ´n´Roll Baby!!!