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Grönemeyer - Olympiahalle München

Einen kleinen Videoclip zum Konzert findet ihr im Reiter "Videos".

 

Nach dem kleinen Hirsch und Kamelot gestern, wechselte ich heute in die große Olympiahalle nach München. Das Konzert von Herbert Grönemeyer stand auf dem Programm und Freund Carsten war auch mit von der Partie. Wir fuhren zeitig los, bekamen eine guten Parkplatz um später zügig wieder die Heimfahrt antreten zu können und waren um 18:45 Uhr in der Halle. Noch während unserer kleinen Stärkung in Form von Burger und Bier begann das Vorprogramm mit "Brkn", sprich: "Berkan". Der rappte sich begleitet von seinem DJ mehr schlecht als recht durch sein Programm, begleitet von recht einfältigen Ansagen, "Alter, ich sag dir Alter...." Genauso einfältig seine Texte: "Hey Süße, soll ich dich mitnehmen in meinem Auto? So was wie du sollte nicht Bus fahren, sondern Mustang; also komm steig ein..." Zum Glück ließ ihn Herbert nur 30 Minuten werkeln und der Spuk war vorbei.

Fast auf die Minute pünktlich kam Herbert Grönemeyer mit seiner gewohnt fantastischen Band auf die Bühne. Vor Energie sprühend kam er hinter einer der sich nach oben bewegenden LED-Leinwände hervor und nahm sein Publikum augenblicklich für sich ein. Mit seiner ersten Single "Sekundenglück" der neuen Platte "Tumult", und gleich noch zwei weiteren Songs des neuen Albums eröffnete er die Show. Insgesamt spielte er immerhin 11 der neuen Lieder. Dabei kamen aber die alten Hits nie zu kurz. So als schon nach kurzer Zeit "Bochum", "Männer" und "Was soll das" die Menge im wahrsten Sinne des Wortes von den Sitzen riss. Der Altmeister gab Vollgas, war bestens gelaunt und immer für ein Späßchen über sich selbst zu haben. Immerhin feiert er in Kürze seinen 63. Geburtstag. Dafür tanzte und rannte der leicht bäuchige, in schwarze Hose, Sakko und weiße Turnschuhe gekleidete Grönemeyer locker und lässig über die Bühne. Nur selten, meist zu seinen gefühlvollen Balladen wie "Flugzeuge im Bauch", setzte er sich ganz vorne auf der weit ins Publikum ragenden Stegbühne an das wie von Geisterhand aus dem Boden schwingende Piano und kam dabei zumindest körperlich zur Ruhe. Die Halle sang jedes Lied, auch die neuen Stücke, textsicher mit und schwang sich dabei bei der Kombi "Mensch" und "Alkohol" zu einem neuen Höhepunkt der Show auf.

Natürlich blieben, wie immer bei Grönemeyer, diverse politische Statements nicht aus. Doch sie waren kurz gehalten, denn an erster Stelle stand ganz offensichtlich der Spaß den das Publikum, vor allem aber Herbert Grönemeyer an diesem Abend haben wollten. Und diesen Spaß an dem was er tut merkt man ihm bis in jede Faser an. Das macht ihn so glaubwürdig und liebenswert. Von daher kann man durchaus von einem Konzertereignis sprechen.

Anzusprechen ist da nur noch sein etwas ungewöhnliches "Zugaben-Konzept". Nach genau 1h40m beendete Grönemeyer seinen Hauptact, um natürlich zur ersten Zugabe nach langanhaltendem Applaus und Jubelgesängen "Oh wie ist das schön....." wiederzukommen. Er nahm den Song auch sogleich auf und intonierte das altbekannte deutsche Jubellied gleich auf dem Klavier. Soweit so gut. Nach den drei weiteren Zugabeliedern verließ er mit der Band die Bühne nach Verabschiedung erneut. Dies nahmen die ersten nicht gut informierten Zuschauer zum Anlass, die Halle bereits zu verlassen. Blöd, denn es sollten noch zwei weitere Zugaben mit drei bzw. sogar fünf Stücken folgen. Nach der weiteren verließen wieder recht viele die Halle und verpassten den großen Abschluss, als Grönemeyer nach letztlich 32 gespielten Liedern und einer Konzertdauer von 2h45m die Bühne endgültig verließ. Respekt dafür! Das geht schon ihn Richtung Bruce "The Boss" Springsteen.

Der Sound war erstklassig, die Lightshow spektakulär ohne in den Vordergrund zu treten. Da stand schließlich Grönemeyer, der eine tolle, stimmungsvolle und nie langweilige Show ablieferte.

Setlist:

1. Sekundenglück 2. Bist du da 3. Und immer 4. Kopf hoch, tanzen 5. Taufrisch 6. Bochum 7. Männer 8. Was soll das 9. Vollmond 10. Mein Lebensstrahlen 11. Halt mich 12. Stück vom Himmel 13. Doppelherz 14. Fisch im Netz 15. Fall der Fälle 16. Mensch 17. Alkohol 18. Bleibt alles anders 19. Der Held 20. Morgen 21. Oh wie ist das schön 22. Der Weg 23. Flugzeuge im Bauch 24. Musik nur wenn sie laut ist 25. Land unter 26. Demo (Letzter Tag) 27. Zeit, dass sich was dreht 28. Warum 29. Lebe mit mir los 30. Kinder an die Macht 31. Ich will mehr 32. Immerfort