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Kamelot

Eher zufällig bin ich vor einiger Zeit beim Probehören auf die US-Band Kamelot gestoßen. Sie gefiel mir mit ihrem symphonischen und melodischem Metal auf Anhieb gut, so dass ich mir ihre Musik zugelegt habe. Als ihre "The Shadow Theory Tour" angekündigt wurde und ich las sie würden im Nürnberger Hirsch auftreten, war für mich klar: Da muss ich hin.

Ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Bevor jedoch Kamelot auf die Bühne kamen, da war es schon kurz vor 22:00 Uhr, spielten gleich zwei Vorbands, was ich als eine zuviel empfand. Aber gut, manchmal sind die Anheizer ja auch schon ganz gut. Dieses Urteil kann ich über die Österreicher von "Visions of Atlantis" fällen. Ganz gut, nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich las vorher die Musik solle der von Nightwish ähneln, was ich in keinster Weise unterstreichen kann. An die Finnen kommen sie nicht annähernd heran. Die halbe Stunde Spielzeit verging ohne große Höhepunkte, war aber auch nicht langweilig.

Anschließend traten "Evergrey" aus Schweden auf. Und ich muss sagen: Die haben mit richtig gut gefallen. Alles recht verhauene Typen, aber allesamt ihre Instrumente beherrschend. Der satte Progressive Metal bebte bis in die Haar- und in die Nasenspitze. Evergrey spielten immerhin 45 Minuten und es kam mir nicht zu lang vor. Bei ihnen muss ich mal in Ruhe in die Studioalben reinhören, wie die sich außerhalb der Liveatmosphäre anhören.

Dann, endlich, traten Kamelot auf und gaben von Anfang an Gas. Der charismatische Leadsänger Tommy Karevik hatte das Publikum sogleich in seinem Bann. Die Musikrichtung von Kamelot wird als "Melodie-Power-Metal mit progressivem Einschlag" beschrieben. Ich meine: Das kommt hin. Sie spielen schon mit ordentlich "Dampf", wobei aber nie eine eingängige Melodie zu kurz kommt. Das macht die Musik der US-Rocker echt hörenswert. Dass sie am Ende nicht mal die 90 Minuten voll machten, war angesichts der guten Vorband Evergrey zu verkraften. Ein schöner Metalabend!

Setlist:

1. Phantoms Divine 2. Rule the World 3. Insomnia 4. The Great Pandemonium 5. When the Lights are down 6.  Veil of Elysium 7. End of Innocence 8. Vespertine 9. March of Mephisto 10. Center of the Universe 11. Keyboard and Drum Performance 12. Sacrimony 13. Burns to Embrace 14. Forever 15. Liar Liar